Konsolidierung mit Elpida

Micron will immer noch in Taiwans DRAM-Spiel mitmischen

26.02.2009
Zur Rettung der einheimischen DRAM-Industrie hat Taiwans Regierung ein Staatsunternehmen gegründet und Elpida aus Japan ins Boot geholt. Micron will aber ebenfalls bei der Konsolidierung mitspielen.

Taiwans Regierung hat der notleidenden einheimischen DRAM-Industrie Hilfe zugesagt. Bedingung war eine Konsolidierung und Technologietransfer aus dem Ausland.

Zwei Lager haben sich abgezeichnet. Formosa Plastics, die Mutter von Nanya auf Platz sechs im DRAM-Ranking, hat eine Konsolidierung mit der amerikanischen Micron (Platz vier), dem Nanya-Micron-Joint-Venture Inotera und verschiedenen kleineren Unternehmen vorgeschlagen.

Wichtigster Unterstützer war Taiwans Vizewirtschaftsminister. Als der seinen Platz aber Mitte Februar 2009 räumen musste, hat sich das Elpida-Lager durchgesetzt, zumal die von Formosa Plastics angeregte Konstellation die Regierung zwischen 860 Millionen und 1,44 Milliarden US-Dollar (30-50 Milliarden NT Dollar) gekostet hätte.

Inzwischen hat die Regierung in Taipei ein Staatsunternehmen namens Taiwan Memory gegründet m it Beteiligung von Formosa Plastics, aber mit Technologietransfer von Elpida aus Japan, nach Samsung und Hynix drittgrößter DRAM-Hersteller, aber wie die meisten Mitbewerber in Geldnöten.

Micron hat zur Kostendämmung zweimal hintereinander jeweils über 2.000 Mitarbeiter entlassen. Nun wird der COO Mark Durcan in Taiwans Wirtschaftsministerium erwartet, um einen letzten Versuch zu unternehmen, im Konsolidierungspoker doch noch mitspielen zu können.

Im Dezember 2008 haben Durcan und Micron-CEO Steven Appleton das Wirtschaftsministerium in Taipei erstmals aufgesucht, um zu erfahren, wie ernst es Taiwans Regierung mit den Konsolidierungsplänen war. Appleton hat bald darauf einen zweiten Besuch abgestattet, um das amerikanische Unternehmen in die taiwanesischen Konsolidierungspläne einzubringen.

Elpida-CEO Yukio Sakamoto war aber bei Taiwans Wirtschaftsminister Yiin Chii-Ming offenbar erfolgreicher.

Die im Januar 2009 in die Insolvenz gegangene Infineon-Tochter Qimonda, die ihre Anteile an Inotera Ende 2008 für rund 400 Millionen US-Dollar an Micron verkauft hat, scheint bei den Konsolidierungsplänen völlig vergessen worden zu sein und sucht doch so dringend nach einem Käufer aus Asien. (kh)

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