Mit heftiger Kritik haben amerikanische Microsoft-Experten auf das Gartner-Papier " Windows Is Collapsing: How What Comes Next Will Improve" reagiert (ChannelPartner berichtete.). Doch ihre Kritik verfehlt das Thema.
Von einem Windows-Zusammenbruch könne nicht die Rede sein, schreibt beispielsweise Wiindows-Blogger Paul Thurrot in seinem Beitrag. Auch der Vorwurf, Microsoft sorge nicht für ein modulares Betriebssystem, sei haltlos: Gerade Windows mit seinen sieben Varianten zeige das Gegenteil. Zudem sei Microsoft auf dem Weg zu einem modulareren Design Das zeige der Windows Server 2008 und Windows 7 werde den deutlich abgestrippten Minikernel "MinWin" enthalten. Anzumerken ist dazu, dass Thurrot an Gartner vorbei argumentiert. Die beiden Autoren Neil MacDonald und Michael Silver sprechen davon, dass die verschiedene Windows-Versionen keinen abgeschotteten Kernel haben, auf den Entwickler und Hardware-Anbieter aufsetzen könnten, sondern dass Microsoft bei jeder OS-Variante das Windows-Rad neu erfinde. Sie plädieren für ein Basismodul des Betriebssystems.
Die Microsoft-Bloggerin Mary Jo Foley findet, dass Gartner keine Ahnung habe, was Vista und die Themen Modularität sowie Software as a Service (SaaS) angehe.
Während Thurrot zu dem Schluss kommt, "Gartner ist ahnungslos", findet Foley, Gartner habe lediglich "alten Kaffee" aufgewärmt, insbesondere beim Thema, Vista sei ein veralteter Monolith.
Was aber beide nicht zur Diskussion stellen - und das wäre der eigentlich spannende Punkt -, ist: Was hat Microsoft selbst zu sagen? Doch der Softwerker, dem weder die Vorwürfe noch dessen täglichen Konsequenzen für Anwender und Entwickler entgangen sein dürften, schweigt. (wl)