Virtualisierung in Windows 8 und Windows Server 2012

Microsoft Hyper-V – Tipps & Tricks aus der Praxis

Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Die Virtualisierungslösung Hyper-V ist in Windows Server 2012 und Windows 8 Pro integriert. Praxisnahe Tipps und Tricks erleichtern den Umgang mit dem Microsoft-Tool.

von Thomas Rieske und Christian Vilsbeck

VMware ist im Markt der Virtualisierung von x86-basierten Servern und PCs noch immer führend. Allerdings holt Microsoft mit Hyper-V zunehmend auf. Denn im Gegensatz zu den VMware-Produkten ist Microsofts Virtualisierungslösung bereits ein fester Bestandteil der eigenen Betriebssysteme. Dabei ist Hyper-V nicht nur in Rechenzentren präsent. Neben Windows Server 2012 enthält auch Windows 8 Pro und Enterprise die integrierte Virtualisierungstechnologie. Zudem gibt es noch den eigenständigen Hyper-V Server.

Durch die vielfältigen Möglichkeiten von Microsofts Hyper-V nimmt auch die Komplexität zu. Die Bedienung und Einstellmöglichkeiten eröffnen sich nicht immer auf den ersten Blick - wie bei so vielen komplexen Software-Lösungen.

Auf den folgenden Seiten haben wir eine Übersicht von praktischen und praxisnahen Tipps und Tricks rund um Microsofts Hyper-V zusammengestellt.

Vorsicht bei Dynamic Memory und Exchange Server

Hyper-V weist mit Dynamic Memory virtuellen Maschinen dynamisch Arbeitsspeicher zu. Doch die Funktion ist beim Exchange Server kritisch. Es drohen Performance-Einbrüche, wenn keine Vorkehrungen getroffen werden.

Problem Dynamic Memory: In Verbindung mit einem Exchange-Server kann die dynamische RAM-Zuweisung dessen Performance negativ beeinflussen. Entscheiden Sie sich besser für die Option "Statisch".
Problem Dynamic Memory: In Verbindung mit einem Exchange-Server kann die dynamische RAM-Zuweisung dessen Performance negativ beeinflussen. Entscheiden Sie sich besser für die Option "Statisch".

Dass ausgerechnet die sonst sehr hilfreiche Funktion Probleme bereitet, liegt an Leistungsoptimierungen, die Microsoft an den jüngeren Versionen von Exchange Server vorgenommen hat. Sie basieren zum größten Teil darauf, dass Exchange möglichst viele Daten im RAM zwischenspeichert. Als Folge weist Hyper-V bei aktiviertem Dynamic Memory Exchange immer mehr Arbeitsspeicher zu. Fordert der Hypervisor ihn für andere virtuelle Maschinen wieder zurück, kann es zu starken Einbußen bei Performance und Stabilität des Exchange-Servers kommen.

Es empfiehlt sich daher, in diesem Szenario auf eine dynamische Zuweisung von RAM zu verzichten und eine feste Speichergröße vorzugeben. Den Dialog dazu finden Sie in Hyper-V in den Einstellungen für die jeweilige virtuelle Maschine unter Hardware / Arbeitsspeicher / Speicherverwaltung. Wie sich die optimale Speichergröße berechnen lässt, zeigt Microsoft im Technet-Artikel Understanding Memory Configurations and Exchange Performance anhand von Exchange Server 2010.

Der Trick funktioniert mit allen aktuellen Versionen von Hyper-V.

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