Microsoft steigt in das CRM-Anwendungsgeschäft ein

27.02.2002
Im Oktober 2001 bestätigte Thilo Roetger, Deutschland-Geschäftsführer bei Microsoft Great Plains, im ComputerPartner-Interview Pläne der Redmonder, mittelständischen Unternehmen eigene Anwendungen für das Customer-Relationship-Management (CRM) anzubieten. Offen ließ er damals nur, ob selber entwickelt oder zugekauft wird. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Die Gates-Company hat auf ihre Basis-Technologie wie den „SQL-Server", „Dotnet" und „Visual-Studio" aufsetzend selbst „MS CRM" entwickelt und nicht einen der lange gehandelten Übernahmekandidaten Pivotal oder Onyx übernommen. Das Produkt enthält Applikationen für Sales Force Automation (SFA), Customer Service und Marketing. Die Redmonder bieten die CRM-Suite sowohl als Stand-alone-Lösung als auch integriert in die Microsoft-Groupware „Outlook" an. Vermarktet wird die CRM-Suite über die Business Unit Great Plains. Durch dessen Übernahme stieg Bill Gates Ende 2000 in das ERP-Anwendungsgeschäft ein und sorgte mit diesem Schritt für Unmut unter seinen Solution Providern und Independent Software Vendors. Das für Ende des Jahres avisierte Softwarepaket soll Microsofts Lücke in der bisherigen CRM-Strategie schließen. Mit der „Midmarket Edition" von Siebel adressieren die Redmonder ebenfalls über Great Plains bereits den gehobenen Mittelstand. Kleinen Unternehmen mit weniger als 25 Mitarbeitern bietet Microsoft über seinen Internet-Service „B-Central" CRM-Funktionalität im ASP-Betrieb (Application-Service-Providing) an. Für alles, was dazwischen liegt, soll jetzt MS CRM die erste Wahl sein. Der Einstieg der Redmonder in das CRM-Geschäft kommt nicht überraschend. Jim Sheperd, Senior Vice President beim amerikanischen IT-Analysten AMR, prognostiziert schon seit langem, dass von ERP-Herstellern künftig erwartet wird, CRM-Funktionalität als Teil ihres Kernprodukts anzubieten. Die großen Hersteller wie SAP, Peoplesoft und J.D.Edwards aber auch mittelständische wie Navision und Sage KHK haben es Great Plains bereits vorgemacht. Vor allem für CRM-Best-of-breed-Hersteller die auf Microsoft-Basistechnologie aufsetzen, wie Pivotal, Onyx oder Frontrange dürften es jetzt noch schwerer werden, sich im Markt zu behaupten. Die etablierten ERP-Hersteller verfügen zum einen über eine installierte Basis, der sie ihre CRM-Funktionalität als echten Mehrwert anbieten können, und zum anderen bringt ihnen die tiefe Integration in ihre kaufmännische Software Vorteile. (hei)

Im Oktober 2001 bestätigte Thilo Roetger, Deutschland-Geschäftsführer bei Microsoft Great Plains, im ComputerPartner-Interview Pläne der Redmonder, mittelständischen Unternehmen eigene Anwendungen für das Customer-Relationship-Management (CRM) anzubieten. Offen ließ er damals nur, ob selber entwickelt oder zugekauft wird. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Die Gates-Company hat auf ihre Basis-Technologie wie den „SQL-Server", „Dotnet" und „Visual-Studio" aufsetzend selbst „MS CRM" entwickelt und nicht einen der lange gehandelten Übernahmekandidaten Pivotal oder Onyx übernommen. Das Produkt enthält Applikationen für Sales Force Automation (SFA), Customer Service und Marketing. Die Redmonder bieten die CRM-Suite sowohl als Stand-alone-Lösung als auch integriert in die Microsoft-Groupware „Outlook" an. Vermarktet wird die CRM-Suite über die Business Unit Great Plains. Durch dessen Übernahme stieg Bill Gates Ende 2000 in das ERP-Anwendungsgeschäft ein und sorgte mit diesem Schritt für Unmut unter seinen Solution Providern und Independent Software Vendors. Das für Ende des Jahres avisierte Softwarepaket soll Microsofts Lücke in der bisherigen CRM-Strategie schließen. Mit der „Midmarket Edition" von Siebel adressieren die Redmonder ebenfalls über Great Plains bereits den gehobenen Mittelstand. Kleinen Unternehmen mit weniger als 25 Mitarbeitern bietet Microsoft über seinen Internet-Service „B-Central" CRM-Funktionalität im ASP-Betrieb (Application-Service-Providing) an. Für alles, was dazwischen liegt, soll jetzt MS CRM die erste Wahl sein. Der Einstieg der Redmonder in das CRM-Geschäft kommt nicht überraschend. Jim Sheperd, Senior Vice President beim amerikanischen IT-Analysten AMR, prognostiziert schon seit langem, dass von ERP-Herstellern künftig erwartet wird, CRM-Funktionalität als Teil ihres Kernprodukts anzubieten. Die großen Hersteller wie SAP, Peoplesoft und J.D.Edwards aber auch mittelständische wie Navision und Sage KHK haben es Great Plains bereits vorgemacht. Vor allem für CRM-Best-of-breed-Hersteller die auf Microsoft-Basistechnologie aufsetzen, wie Pivotal, Onyx oder Frontrange dürften es jetzt noch schwerer werden, sich im Markt zu behaupten. Die etablierten ERP-Hersteller verfügen zum einen über eine installierte Basis, der sie ihre CRM-Funktionalität als echten Mehrwert anbieten können, und zum anderen bringt ihnen die tiefe Integration in ihre kaufmännische Software Vorteile. (hei)

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