Microsoft und der "vergiftete Apfel"

27.01.2006
Mit einem "vergifteten Apfel" vergleicht die Free Software Foundation Europe (FSEE) das Angebot von Microsoft, der Forderung der Europäischen Kommission nachzukommen und Teile des Quellcodes von Windows zur Lizenzierung freizugeben.

Mit einem "vergifteten Apfel" vergleicht die Free Software Foundation Europe (FSEE) das Angebot von Microsoft, der Forderung der Europäischen Kommission nachzukommen und Teile des Quellcodes von Windows zur Lizenzierung freizugeben.

Unklar seien zum Beispiel, welche Lizenzbedingungen für den Einblick in den Quelltext des Betriebssystems gelten sollen. Außerdem habe Microsoft deutlich werden lassen, dass mit dem Einblick in den Quellcode keine Erlaubnis für eine Übernahme einhergehe. Darin sieht die FSEE die Gefahr, dass Microsoft ein Argument erhalte, um gegen Wettbewerber vorzugehen mit dem Argument, dass deren Softwareentwickler aus dem Windows-Quellcode abgeschrieben haben könnten.

Mitte der 90er Jahre haben die USA Deutschland mit Handelssanktionen gedroht, weil Microsoft und andere amerikanische Hersteller das deutsche Recht beklagten, nach dem der Vorwurf eines Verstoßes gegen Urheberrechte erst mal nachgewiesen werden mussten. "Der Spiegel" hat damals die Frage gestellt, wer denn jetzt der größere Dieb sei, der kleine Raubkopierer oder Bill Gates mit seinen vielen Milliarden. Abgesehen davon haben Raubkopien doch gerade zu der Quasi-Monopolstellung von Microsoft bei Betriebssystemen beigetragen. (kh)

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