von Heinrich Vaske, Chefredakteur Computerwoche
Der Termin ist längst bekannt: Bis zum 8. April 2014 gewährt Microsoft seinen Windows-XP-Usern Support, danach wird es keine Unterstützung und keine Sicherheits-Updates für das sterbende System mehr geben. Im hauseigenen Tech-Net-Blog veröffentlichte kürzlich der für den Bereich Trustworthy Computing zuständige Director Tim Rains den 15. Security Intelligence Report des Unternehmens - mit schlechten Nachrichten für die immer noch beträchtliche Zahl der XP-Anwender.
Dem Bericht zufolge, der sich auf Untersuchungen in mehr als 100 Ländern und Regionen stützt, soll es in der ersten Jahreshälfte 2013 vergleichbar viele Angriffsversuche durch Malware auf die Windows-Varianten XP (Service Pack 3), Vista (SP 2), 7 (SP 1) und 8 (RIM) gegeben haben. Der Blick auf die erfolgreich infizierten Systeme zeige allerdings, dass XP-Modelle sechsmal stärker befallen waren als Windows-8-Systeme. Abgehängte XP-User Laut Microsoft bestätigt das Untersuchungsergebnis, dass moderne Betriebssysteme grundsätzlich besser mit Sicherheitsbedrohungen fertig werden, weil sie neueste Security-Innovationen und Technologien nutzen. Für Cyber-Kriminelle sei es damit ungleich schwieriger und teurer, ihre Schadsoftware auszubringen.
Für Microsoft-Kunden sind das schlechte Nachrichten – für den Softwareriesen selbst eher gute, wächst doch der Druck auf die Kunden, ihre Windows-Welt zu aktualisieren. Wichtigstes Argument aus Redmond: Windows XP sei vor fast zwölf Jahren auf den Markt gekommen – einer „Ewigkeit“ nach IT-Maßstäben. Seit dem Launch habe sich die Population der Internet-Nutzer von 360 Millionen auf mehr als 2,4 Milliarden erhöht, die Auswirkungen auf mögliche Angriffsszenarien seien gravierend. Die Zahl der Malware-Typen gehe heute in die Millionen. Angreifer hätten spätestens vom 8. April 2014 an einen klaren Vorteil gegenüber XP-Anwendern. (hv)