MÜNCHEN: Der Mobilfunkmarkt boomt so gewaltig, daß manche großen Handyhersteller Zuwächse im zweistelligen Milliardenbereich für sich verbuchen können. Weltmarktführer ist dem World Telecommunication Development Report zufolge Motorola mit 17,9 Milliarden Dollar Umsatz. Der amerikanische Hersteller verdankt seinen Erfolg vor allem den Absatzmärkten im eigenen Land, wo es einen von GSM abweichenden Standard gibt. Den von Europa in alle Welt ausstreuenden GSM-Markt beherrschen indes die skandinavischen Anbieter Nokia und Ericsson, die sich mit Motorola seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Das Mittelfeld der zehn größten Hersteller bestreiten wiederum Unternehmen, die auf dem europäischen Handymarkt bisher kaum Bedeutung erlangt haben. Erst an neunter Stelle folgt Siemens und an zehnter der französische Hersteller Alcatel mit drei Milliarden respektive 2,7 Milliarden Dollar Umsatz allein im Handy-Business. Studien zufolge sollen bis zum Jahr 2000 schon rund 60 Prozent der europäischen Bevölkerung mobil telefonieren. Mit neuen Standards wie dem Wireless Application Protocol (WAP) ist zu erwarten, daß Handys auch immer mehr den Computer ablösen werden, um im Internet zu surfen oder Daten zu übertragen. (kh)
25.11.1999