Milliardenumsatz durch Multi-Channel-Strategie

11.01.2001
Im vergangenen Jahr konnte Conrad Electronic seinen Umsatz um 18 Prozent steigern — dank des Verkaufs über Filiale, Versand und Internet.

Pünktlich zum Weihnachtsfest verkündete Werner Con-rad, Vorsitzender der Geschäftsführung der Conrad Electronic GmbH, die frohe Botschaft: Das Jahr 2000 war für das Elektronik-Versandhaus mit Sitz in Hirschau in der Oberpfalz ein erfolgreiches. In Zahlen ausgedrückt: Der Umsatz der Gruppe stieg von 1,1 Milliarden Mark 1999 auf voraussichtlich 1,3 Milliarden Mark - ein Plus von rund 18 Prozent.

Den Grund für das gute Geschäft im vergangenen Jahr sieht Werner Conrad in der Multi-Channel-Strategie, die das Unternehmen verfolgt: Durch den Verkauf und die Kundenbetreuung über Filialen, Versandhandel und Internet entstünden wertvolle Synergien, beispielsweise durch den Katalog als Werbeträger des Web-Auftritts, das Internet als Vorbereiter eines Filialbesuchs sowie durch gleiche Sortimente, Preise und einheitlichen Service.

Auf drei Beinen steht man gut

Den größten Anteil am Conrad-Umsatz stellt mit über 50 Prozent der Versandhandel dar: Acht Prozent mehr Sendungen als 1999, nämlich 4.810.331, verschickte das Unternehmen im vergangenen Jahr. Aber auch die Anzahl der Filialen ist im letzten Jahr gestiegen; insgesamt sind es mittlerweile 24. Davon stehen 19 auf deutschem Boden, drei in Österreich, und in Frankreich und den Niederlanden gibt es jeweils ein Conrad-Ladengeschäft. Dritte Säule des Multi-Channel-Konzepts ist die Conrad.com AG, in der die Gruppe ihre Internet-Aktivitäten bündelt. Mit ihr setzte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2000 rund 43 Millionen Mark um (erstes Halbjahr 1999: 26 Millionen Mark).

Pfadfinder im Netz

Bei diesen Ergebnissen ist es keine Überraschung, dass auch die Zahl der Mitarbeiter des Elektronik-Versandhauses ständig steigt. Um in Zeiten des Fachkräftemangels den Personalbedarf decken zu können - momentan gibt es etwa 2.470 Conrad-Mitarbeiter -, setzt man auf die Ausbildung im eigenen Haus. "Erstmals gab es in 2000 bei uns Absolventen des neuen Berufs IT-Fachinformatiker", so Werner Conrad stolz. Außerdem hat das Familienunternehmen das Berufsbild des "Internet-Scouts" geschaffen und beschäftigt bereits zwei Mitarbeiter, die sowohl Trends im Netz aufspüren als auch die Web-Aktivitäten der Wettbewerber im Auge behalten. In diesem Bereich sowie in Versand und Logistik arbeitet Conrad mit Behinderten-Werkstätten zusammen.

Auch um die Jugend macht sich der Retailer verdient, ist sie doch eine wichtige Kundengruppe. So hat das Unternehmen gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Industrie, Handel und dem bayrischen Wirtschaftsministerium das "Elektronik-Mobil" ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Multimedia-Bus, der mit dem Ziel durch Bayern tourt, Schülern das Thema "Informations- und Kommunikationstechnologie" näher zu bringen.

Und die Ziele für das Jahr 2001? "Auch in den nächsen Jahren streben wir an, weiter dynamisch zu wachsen und gleichzeitig in die Zukunft zu investieren", hat sich der Conrad-Chef vorgenommen. Um das Versandvolumen zu vergrößern, plant die Firma den Bau eines neuen Versandzentrums in Wernberg-Köblitz, das sie sich 80 Millionen Mark kosten lässt. Darüber hinaus hat das Versandhaus das Angebot im Firmengeschäft, B2B (Business-to-Business), erweitert und 6.000 neue Produkte aus der Kernelektronik, beispielsweise PC-Zubehör, in den B2B-Katalog aufgenommen. Außerdem sollen 2001 drei weitere Filialen im In- und Ausland dazukommen. (kj)

www.conrad.com

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