Mit dem "Tanken" von PCs ist es noch nicht weit her

03.09.2000

Zwei Vertriebsformen dominieren in Deutschland das PC-Consumer-Business: Die großen Retailer und die Lebensmittler. Beim Tankstellenverkauf sieht’s dagegen mau aus. Das musste auch Compaq erfahren.

"Wenn sich herausstellt, dass deutsche PC-Kunden die Geräte an der Tankstelle kaufen wollen, dann muss man das als Hersteller ins Auge fassen", verkündete Karola Bode, Consumer-Chefin bei Compaq Computer, im vergangenen Jahr und liefert seit Dezember PCs und Notebooks an BP-Tankstellen. Allerdings hält sich der Erfolg in Grenzen. So blieb die Premierenaktion an den rund 450 BP-Express-Shopping-Stationen deutlich hinter den Erwartungen zurück. 20.000 Presarios zum Preis von 1.999 Mark sollten abgesetzt werden. Laut Bode waren es jedoch nur 5.000 bis 8.000 Rechner - böse Zungen behaupten gar, es seien nur rund 200 Stück gewesen.

"Die Preisstellung war anders als bei Lidl oder Aldi, daher kam es nicht zu dem großen Run", erklärt die Compaq-Managerin. "Erschwerend kam hinzu, dass das Angebot ja nicht an allen BP-Stationen erhältlich war. Und wenn man tanken muss, sucht man sich meist die nächstgelegene Tankstelle und nicht gerade die, die den PC verkauft."

Fakt ist, dass die Geräte an Saturn querverschoben und dann für preisaggressive 1.599 Mark unters Volk gebracht wurden. Dazu Bode: "Irgendjemand hat bei dieser Aktion draufgelegt - aber wir nicht." Allerdings glaubt sie, dass sich BP durch den Flop kaum abschrecken lässt. "Ein Fehlstart war einkalkuliert. BP lacht darüber, denn am Ende des Tages war es eine gute Marketing-Aktion."

Auf der Cebit hat das Unternehmen für seinen E-Commerce-Auftritt www.bpexpress.de die Werbetrommel gerührt. Gemeinsam mit den Hardware-Partnern Compaq, Elsa, Freecom, Intel, Lexmark, NEC und Psion will BP künftig noch mehr Endkunden zum Kauf an der virtuellen Tanke verleiten. (akl)

www.bpexpress.de

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