Mit Partnern Integrationsprojekte vorantreiben

08.08.2002
Bisher waren EAI-Projekte millionenschwere und oft mehrere Monate dauernde Vorhaben. Dass es auch anders gehen kann, versucht Mercator zu beweisen.

Einen EAI-Anbieter (Enterprise Application Integration), der seine Lösungen indirekt über Partner vertreibt, den gibt es tatsächlich: Es handelt sich dabei um die Mercator International GmbH. Die Frankfurter haben nicht nur Kooperationsverträge mit Bea Systems und Siebel abgeschlossen, sondern offerieren auch kleineren Häusern die Möglichkeit, Mercators Integrationssoftware an den Mann zu bringen.

Hierzu hat Mercator ein spezielles Starter-Paket geschnürt. Eigentlich gibt es gleich drei davon: eines für Kunden aus dem Gesundheitssektor, ein zweites für Banken und Versicherungen sowie ein weiteres Angebot für Partner, die bei ihren Kunden SAP-Systeme an andere Unternehmensanwendungen ankoppeln wollen.

Letzteres umfasst diverse SAP-Adapter und richtet sich vornehmlich an Anwender aus der herstellenden Industrie, aber auch an Einzelhändler und Logistikdienstleister. Mit der Bankenlösung sollen hingegen Systemintegratoren in die Lage versetzt werden, Filialisten fertige Konzepte auf Basis von Swift (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) zu liefern. Danach können sie bei ihren Bankkunden Anwendungen wie Zahlungsverkehr, Lotus Notes, Kalkulation und Auswertungssysteme mit weiteren Finanzapplikationen verknüpfen.

Software mit Projektbeschreibung

Aber der potenzielle Partner bekommt von Mercator nicht nur die "nackte" Software ausgeliefert, sondern auch einen detaillierten Leitfaden mit Angaben, wie die Software bei einem bestimmten Kunden zu implementieren und anzuwenden ist. Da gibt es grob vordefinierte Zeitpläne, wie ein Integrationsprojekt zu verfolgen ist. Im Starter-Paket inbegriffen ist ferner ein Werkzeug, mit dem sich die Investitionskosten und die daraus hervorgehenden Einsparungen (Return on Investment) berechnen lassen.

Dieser digitale Assistent ist dazu gedacht, dem noch in Integrationsprojekten unerfahrenen Implementierungspartner zu helfen, den Evaluierungsprozess beim Kunden in den Griff zu bekommen. Damit sollen langwierige Installationen von vorne herein ausgeschlossen werden.

Ferner orientieren sich die Starter-Pakete an bestimmten Branchen. Es macht eben einen Unterschied, ob man ein Integrationsprojekt in einem Krankenhaus oder bei einer Versicherung, bei einem Werkzeugmaschinenhersteller oder Paketversender durchführt. Da können Umfang und Dauer der hierfür notwendigen Arbeiten erheblich variieren. Genau darauf sollen die auf unterschiedliche vertikale Märkte angepassten Starter-Pakete nun Rücksicht nehmen.

Und noch ein "Zuckerl" gibt es für potenzielle Mercator-Partner: Sie können relativ kostengünstig in das Integrationsgeschäft einsteigen. Denn Lizenzgebühren müssen sie an Mercator nur dann abführen, wenn sie die Lösung tatsächlich produktiv beim Kunden einsetzen. Die Preise für die Software beginnen bei 75.000 Euro, auf Komponenten, die zusätzlich zum Starter-Paket erworben werden, gibt es allerdings Rabatte.

www.mercator.com

ComputerPartner-Meinung:

Mercators Partnerprogramm verdient Beachtung. Denn bisher orientierten sich EAI-Anbieter ausschließlich an den großen Systemadministratoren wie KPMG, CGEY oder PWC, wenn es um Auswahl von Partnern ging. Mit Mercators Starter-Pack kann sich hingegen auch ein mittelgroßer Dienstleister an ein Integrationssprojekt heranwagen und es auch erfolgreich zu Ende führen. (rw)

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