Mit PEP-Programm neue Geschäftsfelder für Handel schaffen

28.09.2000
Nach gut anderthalbjähriger Vorbereitungszeit ist das Compaq-PEP-Programm (Partner-E-Procurement) angelaufen. Fünf Systemhäuser nutzen bereits die elektronische Plattform zur IT-Beschaffung.

Compaq ist allein schon durch seine Marktstellung verpflichtet, neue Trends zu setzen und nicht auf Entwicklungen anderer zu reagieren", erklärt Dirk Findeisen, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Manager E-Commerce und Call-Center Deutschland, den Grund für Compaqs Partner-E-Procurement-Programm (PEP). Das System wurde gemeinsam mit dem Braunschweiger Hersteller ganzheitlicher B2B-Lösungen, Yic (Your Internet Computer), entwickelt und besteht aus Komponenten für Hersteller, Händler und Kunde. Es ist eine offene Plattform, die die operativen Geschäftsprozesse sowie den Aufbau neuer Geschäftsfelder im Bereich der elektronischen IT-Beschaffung optimieren soll. Compaq hat sich zum Ziel gesetzt, die operativen Kosten beim Handelspartner zu senken und die Kundenbindung zu erhöhen.

Investitionen in die Zukunft

Vor dem Sparen ist aber erst einmal Zahlen angesagt, und zwar für Lizenzen für Projekt-Management und Training. Diese Investitionen werden von Compaq über das Marketing-Programm für Partner finan- ziell gefördert. Die Höhe der Hilfssumme ist abhängig vom Umsatz mit Compaq-Produkten. Insgesamt plant Compaq für das zweite Halbjahr 2000 ein "Unterstützungsvolumen" von rund 4,5 Millionen Mark. Momentan nehmen bereits fünf Handelspartner an dem Programm teil. Es sind Axis, M&S, ADD, Bechtle und ganz neu die Desktop AG. M&S ist seit drei Monaten quasi der "Testpilot". Laut Findeisen visiert Compaq bis Ende des Jahres 30 bis 40 Installationen bei Handelspartnern an. Insgesamt geht man von einer maximalen Partneranzahl von 170 Händlern aus. Voraussetzung für die Teilnahme am Partnerprogramm ist dabei nicht allein das Umsatzvolumen. Da das PEP-Programm auf Großkunden abzielt, sollte der Händler idealerweise bereits Großkunden betreuen und diese natürlich auch die Wichtigkeit einer stringenten und kostengünstigen Beschaffung anerkennen. "Die Zielpyramide der Großkunden besteht für uns aus den 3000 größten Firmen", erklärt Carsten Becker, Channel Sales Director bei Compaq. "Dabei muss man allerdings die absolute Top- 150 abziehen. Dazu gehören zum Beispiel Unternehmen wie die Deutsche Bank. Diese Firmen sind in der Regel kaum von einer neuen Beschaffungsstrategie zu überzeugen. Sie haben vielmehr schon seit Jahren ihre eigene Struktur und bieten sogar selbst virtuelle Marktplätze an." Alle anderen können und sollen laut Compaq aber vom PEP profitieren. Das Zauberwort ist Automatisierung.

Zeit und Geld sparen durch automatische Prozesse

Im Zuge des PEP-Programms werden folgende Prozesse beim Handelspartner automatisiert: Implementierung der Herstellerkatalo- ge, Ergänzung der Kataloge durch Leistungen des Handelspartners (zum Beispiel Installations-, Trainings- oder Vor-Ort-Service), Verwaltung von Kundenprofilen, Erstellung von individuellen Kun- denkatalogen, Integration der bestehenden Systeme und der Bestellverwaltung.

Durch die modulare Struktur ist einerseits die durchgängige Integration aller beteiligten Beschaffungsprozesse möglich, andererseits wird der Anschluss virtueller Marktplätze ebenso erlaubt wie der von Zulieferern, wie beispielsweise Software-Hersteller.

Die Compaq-Partner können somit beschaffende Firmen von der Auftragsabwicklung bis hin zum Warenwirtschaftssystem ohne Medienbruch mit Informationen be- dienen. Wie für Compaq der optimale Entwicklungspfad mit Kunden und Partnern in Zukunft aussehen könnte, zeigt die Grafik "Entwicklungspfad mit Kunden und Partnern". Laut Becker kann der Großkunde, der die komplette Anbindung ans PEP konsequent durchführt, seine Beschaffungskos-ten auf gut ein Drittel reduzieren. Das klingt enorm, doch noch ist Projekt in der Pilotphase. Erste "Real-Zahlen" wird es wohl erst Anfang nächsten Jahres geben. (go)

www.compaq.de; www.yic.de

Zur Startseite