Mittelstand sauer auf Wirtschaftspolitik

02.12.2004

In Deutschland spielt der Mittelstand eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Immerhin entfallen hier zu Lande 80 Prozent der Ausbildungsplätze, 70 Prozent der Arbeitsplätze, 60 Prozent der Wertschöpfung und 50 Prozent der steuerpflichtigen Umsätze auf mittelständische Unternehmen. Trotz dieser Dominanz ist die politische Unterstützung unzureichend. So wünschen sich 67 Prozent der Mittelständler die Umsetzung der seit langem versprochenen Senkung der Lohnnebenkosten und 47 Prozent fordern endlich Steuererleichterungen.

Das ergab eine aktuelle, bundesweite Studie des "The Executive Committee" (TEC). TEC hat 10.000 Mitglieder in 14 Ländern und gilt als weltweit führende Organisation mittelständischer Führungskräfte. Der Mittelstand erwartet für 2005 einen Konjunkturaufschwung; laut Studie hat aber der Staat keinen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet. Die Mehrheit der TEC-Mitglieder glaubt, dass Deutschland nur ungenügend auf die EU-Osterweiterung vorbereitet sei.

Fast 56 Prozent der befragten Unternehmen sehen durch die zehn neuen Länder negative Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Aber auch die geringe Eigenkapitalquote (64 Prozent) und die Kreditzurückhaltung der Banken (50 Prozent) zählen für die Befragten ebenfalls zu den akuten Problemen des Mittelstands. Deshalb sollte der Staat dringend bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen.

Ulrike Goressen

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