Für manche Mobilfunkbetreiber kann die 4G-Technologie LTE gar nicht schnell genug Realität werden. Diese Ansicht vertreten Analysten von Analysys Mason im Report "Operator strategies for network evolution: the road to LTE". Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich der Datenverkehr über Mobilfunk bis 2015 rund verzehnfachen dürfte.
"LTE kann Daten zu einem Sechstel der Kosten von einfachem W-CDMA übertragen. Langfristig könnte es die einzige Möglichkeit darstellen, um mit der steigenden Nachfrage nach Datenverkehr umzugehen", sagt die Analysys-Mason-Analystin Helen Karapandzic. Für die Mobilfunker wird LTE aber nur ein Teil eines größeren Netzwerk-Puzzles sein.
In entwickelten Märkten wird die Belastung der Mobilfunknetze durch Sprach- und Datenverkehr dramatisch ansteigen. Das Traffic-Volumen pro Nutzer und Monat wird von 56 Megabyte (MB) im Jahr 2008 bis 2015 auf geschätzte 455 MB explodieren. "Das ist eine mittlere Schätzung. Der Anstieg könnte sogar bis zu einem Faktor 20 gehen", meint Analysys-Mason-Senior-Analyst Terry Norman.
Da kommt LTE gerade recht, ein Standard, der theoretische Downlink-Raten von bis zu 326,4 Megabit pro Sekunde in Aussicht stellt. Damit verspricht LTE bessere Performance bei immer datenintensiveren Anwendungen etwa in den Bereichen Video, TV und Spiele und gleichzeitig eine höhere Kosteneffizienz für die Betreiber, so Analysys Mason. Diese wiederum ist bitter nötig, da der Ertrag pro MB in Industriestaaten auf etwa ein Siebentel fallen und auch in Entwicklungsregionen um gut 75 Prozent zurückgehen wird.