Markt-Studie

Mobiles Internet erreicht kritische Masse

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Bereits in fünf Jahren werden in Europa 38 Prozent aller Handy-Nutzer mit ihrem Mobilfunkgerät online gehen.

Bereits in fünf Jahren werden in Europa 38 Prozent aller Handy-Nutzer mit ihrem Mobilfunkgerät online gehen. Damit würden laut der aktuellen Prognose "European Mobile Forecast: 2008 To 2013" des US-Marktforschungsinstituts Forrester Research rund 125 Millionen Europäer regelmäßig über ihr Handy auf das Internet zugreifen.

Als einen der Schlüsselfaktoren für den Anstieg der mobilen Internet-Nutzung sehen die Marktforscher dabei die Verbreitung von Endgeräten, die neue Übertragungstechnologien wie den UMTS- und den HSDPA-Standard nutzen. Bis zum Jahr 2010 werde es in Europa mehr solche Geräte als reine GSM- sowie GPRS-Telefone geben, so Forrester. Bis 2013 werde jeder vierte Verbraucher ein HSDPA-fähiges Mobilfunkgerät besitzen.

"Das mobile Internet erreicht nun endlich die kritische Masse", stellt Forrester-Analyst Pete Nuthall fest. Die Implementierung von Hochgeschwindigkeits-Mobilnetzen und die Einführung modernster Mobilgeräte würden allein aber nicht ausreichen, um die Nachfrage anzukurbeln. "Unsere Daten haben gezeigt, dass weniger als die Hälfte aller Besitzer von UMTS-Telefonen die Funktionalität ihrer Endgeräte auch wirklich nutzen", erläutert Nuthall. Um das mobile Internet zu fördern, müssten die Betreiber Flatrate-Angebote weiter forcieren, die Anzahl relevanter Dienste und Anwendungen steigern und neue Geräte einführen, die einen besseren Bedienkomfort bieten.

"Wir glauben, dass 2008 beziehungsweise 2009 das mobile Internet in Deutschland vor dem Durchbruch steht", erklärt Guido Heitmann, Manager Corporate Communications bei E-Plus. Diese Prognose gründe auf einer Anfang des Jahres im Auftrag des Unternehmens durchgeführten Erhebung zur Handynutzung in Deutschland.

"Das Interesse der Verbraucher an der Nutzung von mobilen Breitbanddiensten hat sich binnen des vergangenen Jahres mit einem Anstieg von 9,1 auf 26,4 Prozent verdreifacht", betont Heitmann. Ausschlaggebend hierfür seien vor allem die verbesserten Voraussetzungen für derartige Dienste. "Da die Endgeräte sich zunehmend kundenfreundlicher gestalten und die Preismodelle die Nutzer mittlerweile nicht mehr so abschrecken, verliert der Kunde die Nutzungsangst von mobilen Internetangeboten", ergänzt Heitmann.

Die aktuelle Prognose von Forrester Research basiert auf Befragungen von 16 Mobilfunkbetreibern sowie einer Umfrage unter 22.000 Verbrauchern aus Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Großbritannien.

Der Bericht liefert zudem Prognosen zur Akzeptanz des mobilen Internets in 17 Ländern. Demnach sind Österreich, Italien, Großbritannien und Skandinavien Spitzenreiter in der Verbreitung der UMTS-Technologie.

In diesen Ländern werden bis Ende 2010 mehr als 60 Prozent der Mobilfunkteilnehmer über UMTS- oder HSDPA-fähige mobile Endgeräte verfügen. Bis Ende 2013 könnten derartige Geräte dort der Einschätzung Forresters zufolge Einsatzraten von mehr als 25 Prozent erreichen. (pte/go)

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