Motherboards

22.04.1999

MÜNCHEN: Das Motherboard bildet den Grundstock eines jeden Rechners. Pro Jahr werden rund 100 Millionen Stück ausgeliefert. Elitegroup, Epox und Mitsubishi gehen mit einer neuen Produktgeneration in das zweite Quartal.Elitegroup bringt mit der P6BXT-A+ eine Hauptplatine auf den Markt, die sowohl mit einem Slot1 als auch einem Sockel 370 ausgestattet ist. "Anwender und Fachhändler bekommen damit die größtmögliche Flexibilität und Zukunftssicherheit", argumentiert Dirk Neuneier, Marketingreferent bei Elitegroup. Der Hersteller rechnet mit einem Straßenpreis von 210 Mark. Laut Elitegroup bringe ein Slot1-Board mit einer Adapterkarte keine Kostenersparnis. Ein Dualbetrieb sei nicht möglich. Der Benutzer könne immer nur eine CPU einsetzen. Die ATX-Platine bietet einen AGP-Slot, vier PCI- und zwei ISA-Steckplätze sowie drei Dimm-Sockel. Zudem ist der PCI-Audio-Chip Elite CMI8338 integriert. Die Onboard-Lösung ist Soundblaster-kompatibel und besitzt eine Aureal-3D-Schnittstelle sowie einen Vierkanal-Lautsprechermodus für C3DX-Audio. Das All-in-One-Motherboard ist ab sofort verfügbar. Der Händler-Einkaufspreis liegt bei rund 163 Mark.

SOCKEL 370 UND SLOT1 AUF EINEM MOTHERBOARD

Das P6BAT-A+ ist ein nahezu identisches Produkt. Einziger Unterschied: Das Motherboard basiert auf dem Elite-BX-Chipsatz von VIA. Dies macht sich vor allem im Preis bemerkbar. Der Straßenpreis soll bei rund 175 Mark liegen. Die Auslieferung soll noch im April beginnen.

Das P6SEP-Me ist ein Sockel-370-Board, das bereits einen Systembus von 100 MHz unterstützt. Die Micro-ATX-Platine ist mit einem SiS-Chipsatz, AGP und einem On-Board-Audiochip ausgestattet. Um das Board einsatzfähig zu machen, werden lediglich ein Celeron-Prozessor und Speichermodule benötigt. Der HEK liegt bei zirka 130 Mark. Mit dem hohen Integrationsfaktor will Elitegroup vor allem Händler ansprechen, die preiswerte Low-Cost-Rechner konfigurieren.

VIA-CHIPSATZ ALS

PREISWERTE ALTERNATIVE

Motherboard-Hersteller Epox kündigt die ersten Produkte mit 133 MHz Front Side Bus an. Auf Basis des Chipsatzes VIA 693/686A Apollo Pro Plus bringt das Unternehmen ein Slot1- und Sockel-370-Board auf den Markt. Das EP-6VBA unterstützt Prozessoren vom Celeron bis hin zum Pentium III. Es läßt sich mit bis zu 768 MB Speicher bestücken und ist mit dem neuen standardisierten Audio-Modem-Riser-Slot (AMR) ausgerüstet. Der AMR-Steckplatz sieht aus wie ein verkürzter PCI-Slot mit 46 Kontakten. Der Controller befindet sich auf dem Board, die Anschlüsse und die Audio-/Modem-Codierung werden auf einer Riser-Karte ausgelagert. Das Gegenstück dazu ist das Sockel-370-Mainboard EP-3VBA2. Die Platine arbeitet mit Celeron-Prozessoren bis 650 Mega-hertz zusammen.

Mit dem EPZXA kündigt Epox sein erstes Slot1-Motherboard mit Intels 440ZX-Chipsatz an. Zur Erweiterung stehen ein AGP-Port, fünf PCI- und zwei ISA-Steckplätze sowie zwei Dimm-Sockel für insgesamt 512 MB zur Verfügung. Die Platine ist für Slot1-CPUs mit bis zu 550 MHz und einem Systembus von bis zu 133 MHz ausgelegt.

Mitsubishi hat den Systemintegrator und Assemblierer im Auge. Das Trimond IN440 ist vor allem für den Einsteiger-PC-Markt entwickelt worden. Das Micro-ATX-Motherboard basiert auf Intels 440ZX-Chipsatz und ist mit einem Soundblaster-kompatiblen Audiochip ESS Solo1 PCI bestückt. Der Low-Noise-Geschwindigkeits-Controller soll für das optimale Verhältnis von Ventilatorkühlung und Geräuschentwicklung sorgen. Mit je zwei Dimm- und PCI-Slots sowie je einem Shared-PCI/ISA- und AGP-2x-Steckplatz adressiert die Hauptplatine Business-Rechner und preiswerte Einsteigersysteme.

Für gehobene Ansprüche stellt das Unternehmen mit dem Drei-Diamanten-Logo das Trimond HN440 Hornet mit BX-Chipsatz vor. Die ATX-Hauptplatine verfügt nicht nur über vier PCI- und zwei ISA-Slots sowie einen AGP-2x-Port, sondern auch über einen On-Board-PCI-Soundchip von ESS. Die drei Dimm-Sockel lassen sich mit bis zu 768 MB Arbeitsspeicher bestücken. Das Systemmonitoring überwacht Lüfter, Spannung und Board-Temperaturen. Das HN440 soll noch im April ausgeliefert werden.

Mit der Trimond-Serie will Mitsubishi erstmals eine eigene Marke in diesem Segment etablieren. Als Hauptargumente führt das Unternehmen ein schnelles Time-to-Market sowie hohe Qualität und umfangreiche Serviceleistungen an.

"Bei uns ist der Kunde näher am Produkt dran, als er es bei einem taiwanischen oder amerikanischen Hersteller sein könnte", erklärt Phil Caldwell, Technischer Leiter von Mitsubishis Motherboard Division.

"Wir sind keine FIC, die viele Millionen Stück pro Jahr fertigen kann. Unser Vorteil als Lieferant mittlerer Größe ist, daß wir die Aufmerksamkeit für Details und Bedürfnisse der Kunden besitzen, an der es vielleicht bei größeren Herstellern mangelt."

Was der Fachhandel braucht, sind zuverlässige Produkte mit einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis - von einem Partner, der auch für Kleinabnehmer ein offenes Ohr hat und nicht nur die Bestellungen der großen OEMs zählt. (kfr)

Hochintegriert: Mitsubishis Trimond IN440 Micro-ATX-Board soll Assemblierern eine Alternative für Einsteiger-PCs bieten.

Für die Zukunft gerüstet: Elitegroup bestückt das P6BXT-A+ mit einem Slot1 und einem Sockel 370.

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