Elegantes Budget-Handy mit viel Speicher

Motorola Moto G23 im Test

07.11.2023
Von Mattias Inghe und
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.
Motorolas Moto G23 bietet mehr Leistung und mehr Speicherplatz als viele andere Budget-Smartphones. Dafür müssen Sie jedoch auch Abstriche in Kauf nehmen.
Foto: Mattias Inghe

Auf einen Blick

Pro

  • Elegantes Design und hohe Verarbeitungsqualität

  • Großzügiger Speicher

  • Stereo-Lautsprecher

  • Großer Akku mit Schnelllade-Funktion

Kontra

  • Blasser Bildschirm

  • Fragwürdige Weitwinkelkamera

  • Störender Vibrationsmotor für haptisches Feedback

Fazit

Bis auf wenige Ausnahmen bietet Motorola bei seinem Moto G23 eine hohe Qualität. Eine überambitionierte Kamera und ein Vibrationsmotor, der so nervig ist, dass ich am liebsten alle Haptik-Funktionen ausschalten würde, sind zwei Beispiele für diese Ausnahmen. Aber die wichtigen Funktionen, wie eine gute Leistung, Akkulaufzeit, Schnellladen, Konnektivität, Bildschirm und Sound, bekommt man bei diesem Gerät zu einem guten Preis.

Erschwingliche Handys sind seit vielen Jahren das Markenzeichen der Lenovo-Marke Motorola. Sowohl die High-End- als auch die Mittelklasse- und Budget-Modelle von Motorola haben oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als viele ihrer Konkurrenten. Mit dem Moto G23, habe ich ein Motorola-Smartphone am unteren Ende der Preisskala getestet. Die UVP liegt bei 229,99 Euro.

Für diesen Preis bekommt man ein relativ flottes kleines Handy, das aussieht und sich anfühlt, als sollte es etwa 100 Euro mehr kosten. Es hat ein ansprechendes Design mit matten Oberflächen. Das Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff und der Rahmen fühlt sich nicht allzu solide an, aber das Gerät liegt gut in der Hand, solange man nicht zu kleine Hände hat.

An einer der Längsseiten befinden sich kleine Lautstärketasten und eine Einschalttaste, die gleichzeitig als schmaler Fingerabdruckscanner fungiert. Es kann schwierig sein, einen ganzen Finger zu registrieren, aber nach ein paar Versuchen ist es mir gelungen, das Gerät schnell und sicher biometrisch zu entsperren. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein SIM-Kartensteckplatz, der zwei SIM-Karten und eine separate Micro-SD-Karte aufnimmt, falls der Speicherplatz nicht ausreicht.

Der Bildschirm ist mit seinen engen Blickwinkeln und der begrenzten Farbpalette ein Kritikpunkt.
Der Bildschirm ist mit seinen engen Blickwinkeln und der begrenzten Farbpalette ein Kritikpunkt.
Foto: Mattias Inghe

Technische Ausstattung: Mehr Speicherplatz und Grafik als erwartet

Beim Moto G23 bekommen Sie 128 Gigabyte internen Speicher, was in dieser Preisklasse ungewöhnlich ist. In Budget-Smartphones sind für gewöhnlich nur 64 Gigabyte oder bei einigen Modellen sogar nur 32 Gigabyte verbaut. Der Arbeitsspeicher bietet 4 Gigabyte, was bei günstigen Handys üblich ist. Mit dem Helio G85 Prozessor von Mediatek erhalten Sie eine ordentliche, aber keine hohe CPU-Leistung.

Die Ausstattung schafft es, bei allen alltäglichen Aufgaben wie dem Betrachten von Webseiten, dem Versenden von E-Mails, Messaging und Social-Media-Apps sowie der Nutzung von Google Maps und dem Streaming von Filmen nicht zu langsam zu sein. Das Laden einer einzelnen App oder das Aufwecken des Telefons aus dem Standby-Modus kann manchmal jedoch eine gewisse Latenz verursachen.

Mit dem Moto G23 erhalten Sie auch deutlich mehr Grafikleistung als üblich. Damit lassen sich nicht nur Spiele etwas besser spielen, sondern auch die Leistung einiger Apps und die 2D-Bildschirmaktualisierung in der Benutzeroberfläche verbessern. Es ist definitiv kein Gaming-Handy für lange "Fortnite"-Matches. Aber eine Partie "Cancy Crush" funktioniert einwandfrei und ohne allzu große Ruckler.

Display & Sound: Guter Klang und schlechtes Bild

Das Moto G23 hat einen 6,5-Zoll-Bildschirm mit 720p-Auflösung. Das LCD-Panel ist nicht näher spezifiziert, ich gehe jedoch davon aus, dass es sich um einen PLS-Bildschirm handelt. Er bietet eine gute Farbbalance und einen guten Kontrast, aber keinen großen Farbumfang und enge Betrachtungswinkel. Er hat eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hz, die er automatisch auf 60 Hz herunterschaltet, wenn die hohe Frequenz nicht benötigt wird. 720p ist scharf genug, sodass mich die Pixel nicht stören. Bei kleiner Schrift auf Websites fällt die geringe Auflösung jedoch auf.

Zwei alternative und eher langweilige Farboptionen. Mutige greifen zur blauen Version.
Zwei alternative und eher langweilige Farboptionen. Mutige greifen zur blauen Version.
Foto: Mattias Inghe

Die Helligkeit des Displays liegt bei meinen Messungen bei knapp über 400 cd/m2. Der Bildschirm ist mit 400 Nits angegeben. An einem bewölkten Tag ist das im Freien ausreichend, aber starkes Sonnenlicht kann zum Problem werden.

Die Farbskala ist nicht besonders groß, sodass Filme und Serien auf dem Handy nicht besonders lebendig wirken. Motorola kompensiert das mit dem Sound. Hier gibt es sowohl Stereo-Sound mit satten Mitten und Bässen als auch klare, wenn auch nicht so detaillierte Höhen. Ebenfalls an Bord ist Dolby-Atmos-Unterstützung, sowohl für die Lautsprecher als auch für die Kopfhörer. Diese können sowohl kabellos als auch über einen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker angeschlossen werden.

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