MP3 wird zum Radiostar

18.04.2006

VON ULRIKE GORESSEN

Ab Mai 2006 ist es endlich auch in Deutschland legal, mit einem FM-Transmitter, also einem winzigen Sender, Songs per Radiofrequenz von einem mobilen Musikplayer ans eigene Autoradio oder die Stereoanlage im Wohnzimmer zu senden.

Als einer der ersten Anbieter kündigte Belkin an, ab Mai mit einem legalen Sender auf den Markt zu kommen. Viele andere Hersteller folgten. Kein Wunder, denn die Nachfrage nach den kleinen, komfortablen Sendern ist enorm.

Während sich die einen Hersteller ganz auf Apples iPod einstellen, bieten andere FM-Transmitter an, die jeden MP3- und CD-Player zur privaten Radiostation machen. Selbst für Handys mit integriertem MP3-Player gibt es ab Sommer eine Lösung. Sony Ericsson bringt dann den "MMR-60" auf den Markt. Der genaue Zeitpunkt der Markteinführung sowie der Preis stehen noch nicht fest.

Andere Hersteller haben den Mai für den offiziellen Verkaufsstart ins Visier genommen. Schon seit Jahren produziert beispielsweise Griffin Technology umfassendes iPod-Zubehör. Dazu gehört auch der "iTrip", den es vereinzelt seit April in Deutschland auch in der legalen, sprich von der Bundesnetzagentur zertifizierten, Version gibt. Der iTrip ist kompatibel zu allen iPods mit Clickwheel. Der kleine Sender wird an den Dockinganschluss unten am Gerät angeschlossen. Auf einem kleinen Display wird die gewählte Radiofrequenz angezeigt.

Der "iCar Play" von Monster Cable ist auch auf den iPod zugeschnitten. Das Gerät lässt sich an den Zigarettenanzünder anschließen und versorgt den Player während der Fahrt mit Strom.

Der Kensington "Pico FM Transmitter" wurde dem iPod Nano angepasst. Der Winzling lässt sich aber auch an jeden iPod mit Clickwheel anschließen. Anders als die "großen" Brüder der verschiedenen Hersteller verfügt der Pico über kein eigenes Display. Die eingestellte Radiofrequenz wird über das iPod-Display angezeigt.

Belkin war der erste Hersteller, der die Zulassung für die legale Nutzung in Deutschland erhalten hatte. Und das Unternehmen bietet einen FM-Transmitter an, der mit allen Musikquellen wie etwa MP3- und CD-Player zusammenarbeitet. Der "TuneCast II" verfügt über einen 3,5-Zoll-Klinkenstecker. Dasselbe gilt für den "Digital FM Transmitter" von Kensington sowie den "MusicFly" von DNT.

Die Preise für die Mini-Funksender liegen zwischen 35 und 80 Euro.

Aufgrund der starken Nachfrage bieten viele, oft unbekannte Hersteller solche Geräte an. Das sind teils Nachbauten vom Tune-Cast-II oder eigene Designs. Die wenigsten besitzen aber das Prüfsiegel. Somit besteht die Gefahr, dass sie die vorgegebenen Grenzwerte überschreiten. Aber das ist nicht alles: Wer beim Betrieb eines solchen "illegalen" FM-Transmitters erwischt wird, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen.

Zur Startseite