Wind NetOn und NetBox

MSI betritt den Desktop-Markt

05.12.2008
Der Komponenten- und Notebookhersteller MSI betritt Neuland: Nach Netbook und Nettop kommen Ende Januar 2009 "NetOn" und "NetBox" auf den Markt. Beim NetOn handelt es sich um einen multimediafähigen All-in-One-PC, der in einem 16- oder 19-Zoll Flachbildschirm mit einer HD-ready-Auflösung von 1.366 x 768 Pixel integriert ist, sogar eine Version mit Touchscreen wird es geben.

Von Boris Böhles

Der Komponenten- und Notebookhersteller MSI betritt Neuland: Nach Netbook und Nettop kommen Ende Januar 2009 "Wind NetOn" und "Wind NetBox" auf den Markt. Beim NetOn handelt es sich um einen multimediafähigen All-in-One-PC, der in einem 16- oder 19-Zoll Flachbildschirm mit einer HD-ready-Auflösung von 1.366 x 768 Pixel integriert ist, sogar eine Version mit Touchscreen wird es geben. Die NetBox ist ein kleiner (18 x 25,5 x 1,9 Zentimeter) lüfterloser und dadurch lautloser Komplett-Rechner, den man mittels Vesa-Befestigung an herkömmlichen Monitoren anbringen kann. Beide Systeme basieren auf der aktuellen "Atom"-Technologie von Intel. Der Hersteller möchte laut MSI-Geschäftsführer Werner Dao innerhalb des nächsten Jahres rund zehn Prozent seines Umsatzes mit den neuen Produkten erzielen.

Der NetOn wird mit dem Intel Atom "N270"-Prozessor auf einem "945GSE+ICH7M"-Chipsatz ausgeliefert. Die weitere Ausstattung: 1 GB RAM, 160 GB 2,5-Zoll Festplatte, vier USB 2.0-Ports, 4in1-Kartenleser, WLAN b/g, Gigabit Ethernet, Slot-in-DVD-Brenner. Optional kann eine DVB-T-Karte integriert werden. Die NetBox kommt mit der gleichen CPU und integriertem Intel "GMA 950"-Grafikchip, 1 GB RAM, 80 bis 120 GB Festplatte, drei USB 2.0-Ports, 3in1 Kartenleser, WLAN b/g, 10/100 Mbit Ethernet. Als Betriebssystem kann bei beiden Produkten zwischen Windows XP und Linux gewählt werden, den NetOn gibt es auch mit Vista Home Basic.

Alte Bekannte

Die Produktgattungen sind nicht neu. Apple kombinierte schon vor Jahren mit dem "iMac" Display und Rechner und zeigte mit dem "Mac mini" einen Kleinstcomputer für den Schreibtisch. Maxdata versuchte in den vergangenen zwei Jahren vergeblich mit dem Mini-PC "Favorite" im Markt Fuß zu fassen. Die MSI-Geräte betreten die Bühne aber unter anderen Voraussetzungen. Sie werden zu Spottpreisen angeboten und haben im Gegensatz zu den damaligen Apple-Rechnern ein Windows-Betriebssystem. Das macht sie massentauglich. Den NetOn gibt es bereist ab 499, die NetBox ab 269 Euro Endkundenpreis. Für solches Geld konnten Anwender bisher noch keine kompletten Windows-Rechner bekommen. Ein weiteres Argument für die beiden Systeme ist der Stromverbrauch der beiden Geräte. Dank Atom-Technologie verbrauchen sie nur einen Bruchteil von herkömmlichen PCs. MSI verspricht für den NetOn einen 85 Prozent geringeren Stromverbrauch gegenüber einem Standard-PC mit 300 Watt-Netzteil.

Die Leistungsfähigkeit solcher Systeme ist natürlich begrenzt. Glücklich werden nur Nutzer, die einen Rechner benötigen, um ins Internet zu gehen und Standard Multimedia- und Office-Anwendungen nutzen möchten. Für Spieler und Anwender professioneller Software sind solche Systeme zu langsam. MSI sieht trotzdem nicht nur Privatanwender als Zielgruppe, sondern durchaus SOHO-Umgebungen. Auch für den Einsatz an öffentlichen Orten und als POS Info-Bildschirme (NetOn) sollen sich die Geräte laut MSI eignen. "Der NetOn ist der logische nächste Schritt in der Evolution des Personal Computers. Er vereint TV, Internet und Multimedia in einer intuitiv bedienbaren All-inOne-Lösung", sagt Werner Dao. (bb)

Channel-Infos

Hersteller: MSI

www.msi-computer.de

Produkt: NetOn, NetBox

UVP: 499 (NetOn), 269 (NetBox)

HEK: keine Angabe

Verfügbarkeit: Ende Januar 2009

Distributoren:

Alternativen: Asus EEE Box

+ sehr geringer Stromverbrauch

- zunächst kommt "nur" die alte Atom-Plattform zum Einsatz

Meine Meinung: Hersteller wie MSI suchen nach neuen Produktkategorien, mit denen sie zukünftig Geschäft machen können. Das ist auch nötig, denn der Absatz herkömmlicher PCs mit Standard Komponenten stagniert. Für den Fachhandel bieten die Produkte genau wie Nettops gute Upselling-Möglichkeiten.

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