MTN bricht Verhandlungen über Kauf von Orascom-Assets ab

10.06.2010
JOHANNESBURG (Dow Jones)--Die Verhandlungen über den Kauf von Vermögenswerten der ägyptischen Orascom Telecom durch den südafrikanischen Mobilfunkbetreiber MTN sind gescheitert. Eine Einigung sei wegen behördlicher Hürden nicht möglich gewesen, teilte die MTN Group Ltd am Mittwoch mit. Durch den geplanten Zukauf wollte der größte afrikanische Mobilfunkbetreiber seine Präsenz in Afrika weiter ausbauen.

JOHANNESBURG (Dow Jones)--Die Verhandlungen über den Kauf von Vermögenswerten der ägyptischen Orascom Telecom durch den südafrikanischen Mobilfunkbetreiber MTN sind gescheitert. Eine Einigung sei wegen behördlicher Hürden nicht möglich gewesen, teilte die MTN Group Ltd am Mittwoch mit. Durch den geplanten Zukauf wollte der größte afrikanische Mobilfunkbetreiber seine Präsenz in Afrika weiter ausbauen.

Im April hatte MTN die Verhandlungen mit der Orascom Telecom Holding SAE bestätigt. Doch in Algerien stieß MTN mit diesem Plan auf Widerstand. Die algerische Regierung erklärte, sie werde einen Kauf der Orascom-Tochter Djezzy durch MTN blockieren. Djezzy ist Marktführer in Algerien und die wichtigste Einnahmequelle für Orascom.

Für Orascom sei nun die zentrale Frage, ob und zu welchem Preis sie Djezzy an den algerischen Staat verkaufen könne, sagte Martin Mabbut, Analyst bei Nomura International in London. Die Beziehungen zwischen Orascom und der algerischen Regierung sind derzeit belastet. Im November hatte Algerien gegen Orascom 600 Mio USD an Steuern und Strafzahlungen für die Geschäftsjahre 2004 bis 2007 verhängt, obwohl das Geschäft des Unternehmens bis Mitte 2007 steuerbefreit war. Zudem erlaubt es Algerien Orascom derzeit nicht, Dividenden von Djezzy zu repatriieren.

MTN hat eine Marktkapitalisierung von 24,1 Mrd USD und zählte Ende März 123,58 Millionen Kunden in 21 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, während Orascom über eine Marktkapitalisierung von rund 5,4 Mrd USD verfügt. Bei einer vollständigen Übernahme von Orascom hätte MTN Kunden in Algerien, Pakistan, Ägypten, Tunesien, Bangladesch und Nordkorea gewonnen. Zudem hätte MTN die Märkte in Burundi, der Zentralafrikanischen Republik, Namibia und Simbabwe betreten, in denen die Südafrikaner bislang noch nicht vertreten sind.

Webseiten: www.mtn.com www.otelecom.com -Von Robb M. Stewart, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com (Shereen El Gazzar in Kairo hat zu diesem Bericht beigetragen.) DJG/DJN/has/ebb

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