Multiport Starlet LS 120: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

26.09.1997
BERLIN: Das Diskettenlaufwerk Starlet LS 120 verspricht, angeschlossen an die parallele Schnittstelle eines Rechners, sowohl Disketten mit einer Kapazität von 120 Megabyte als auch jene in den gewohnten Formaten zu verarbeiten. ComputerPartner nahm eines dieser Geräte näher unter die Lupe.Das Starlet LS 120 erreichte uns in einer Retail-Box, die an sich keinen Wunsch offenläßt. Lediglich den nach etwas mehr Ästhetik: Irgendjemand muß von dem uralten Werbegag "Sex sells" - Sex verkauft sich - gehört haben und hat prompt Verpackung und Handbuch mit Augenpaaren mit Schlafzimmerblick und Kußmund zugepflastert. Bei Multiport kann es niemand gewesen sein, wie aus Telefonaten mit den Berlinern sowie der Ankündigung, daß das Produktdesign bereits von Grund auf verändert wurde, hervorging. Ergo: Schwamm drüber! Das 3,5-Zoll-Laufwerk liest und schreibt neben den 120-MB-Medien (vormals LS-120, jetzt SuperDisk) auch normale Disketten im DD- und HD-Format.

BERLIN: Das Diskettenlaufwerk Starlet LS 120 verspricht, angeschlossen an die parallele Schnittstelle eines Rechners, sowohl Disketten mit einer Kapazität von 120 Megabyte als auch jene in den gewohnten Formaten zu verarbeiten. ComputerPartner nahm eines dieser Geräte näher unter die Lupe.Das Starlet LS 120 erreichte uns in einer Retail-Box, die an sich keinen Wunsch offenläßt. Lediglich den nach etwas mehr Ästhetik: Irgendjemand muß von dem uralten Werbegag "Sex sells" - Sex verkauft sich - gehört haben und hat prompt Verpackung und Handbuch mit Augenpaaren mit Schlafzimmerblick und Kußmund zugepflastert. Bei Multiport kann es niemand gewesen sein, wie aus Telefonaten mit den Berlinern sowie der Ankündigung, daß das Produktdesign bereits von Grund auf verändert wurde, hervorging. Ergo: Schwamm drüber! Das 3,5-Zoll-Laufwerk liest und schreibt neben den 120-MB-Medien (vormals LS-120, jetzt SuperDisk) auch normale Disketten im DD- und HD-Format.

Das Gerät selbst besteht aus Laufwerk und IDE-Parallelport-Hostadapter in einem Gehäuse. Das Anschließen ist vollkommen unkritisch: Netzteil eingesteckt - lobenswerterweise kein Steckernetzteil, sondern mit richtigem Netzkabel -, Laufwerk mit beiliegendem Kabel mit dem Parallelport des PCs oder Notebooks verbunden und schon könnte es losgehen. Als Versäumnis betrachten wir aus Anwendersicht, daß dem Paket kein 120-MB-Medium beiliegt - aus Sicht des Händlers allerdings bietet dies die Chance, ein paar Medien loszuschlagen.

Sowohl die Treiber für DOS als auch für Windows lassen sich über ein Setup-Programm installieren. Alternativ läßt sich der Treiber für DOS auch direkt von der Diskette starten, was den Betrieb des Laufwerks an fremden PCs komfortabel macht. Die Treiber erkennen selbständig Schnittstelle und Laufwerk und konfigurieren sich automatisch. Das heißt allerdings noch nicht, daß das Laufwerk anschließend auch optimal funktioniert. An alten parallelen Schnittstellen (SPP-Modus) ist die Performance mehr als miserabel, wie auch der DOS-Treiber, der selbst in perfekter Konfiguration dem Laufwerk kaum sein Maximum an Geschwindigkeit entlockt. Ist hingegen alles richtig installiert, wird man unter 32-Bit-Windows-Versionen mit allen Segnungen dieser Technologie überhäuft: Es werden Leseraten von bis zu 250 Kilobyte pro Sekunde und 180 Kilobyte pro Sekunde beim Schreiben erreicht.

Unerfreulicherweise erfährt der Anwender nur wenig aus dem deutschen Handbuch. Hier hat sich zwar jemand erkennbar Mühe gegeben, für Übersichtlichkeit zu sorgen und die Inbetriebnahme sorgfältig abzuhandeln, dafür bleiben die Informationen jedoch teilweise unklar oder fehlen gänzlich. Was sich dort Troubleshooting nennt, ist die Bezeichnung kaum wert. Die wirklich wichtigen Details zur richtigen Konfiguration der parallelen Schnittstellen fehlen beispielsweise komplett.

Weiterhin ist das Kabel für den Einsatz am Desktop-PC - wenn dieser wie in den meisten Fällen unter dem Schreibtisch steht - eindeutig zu kurz. Zudem fehlt ein Netzschalter, zumindest dem Laufwerk hätte man einen Ausschalter spendieren können. So bleibt nur die Wahl zwischen permanentem Stand-by-Betrieb oder dem Ziehen des Netzsteckers.

Es gibt aber auch positives zu berichten: Multiport liefert auf Wunsch Datenblätter und POS-Material. Hitverdächtig ist allerdings die Abwicklung von Garantie- und Support-Fällen - die übernimmt der Anbieter nämlich komplett selbst. Für den Händler heißt das: Verkaufen und vergessen. Allerdings fehlt in dem vorliegenden Handbuch ein entsprechender Hinweis auf das Abwicklungsverfahren. Anzumerken ist auch, daß das uns vorliegende Gerät noch in einem Stahlblechmantel steckte, es soll aber laut Aussage des Herstellers in Bälde in einem formschöneren Kunststoffgehäuse ausgeliefert werden.

Fazit: Sieht man über die angesprochenen Mängel hinweg - die teilweise noch abgestellt werden - wird man beim Kauf des Multiport LS-120 mit einem ordentlichen Peripheriegerät belohnt. (gr)

Kurzgefaßt

Das externe Laufwerk Starlet LS 120 stellt eine gute Idee dar, die Umsetzung läßt allerdings einiges zu wünschen übrig.

Anbieter:

Multiport Computer Vertriebs GmbH, 12459 Berlin

Preis:

VK: etwa 338 Mark

EK: etwa 255 Mark, alle Angaben zzgl. MwSt.

Vertrieb:

CTT, Frank & Walter, Ingram Micro, Peacock

Wertung:

Gerät/Software:3

Lieferumfang:4

Ease-of-Use:5

Händlersupport:1

CP-Tip:3

1 = sehr gut 2 = gut 3= befriedigend

4 = ausreichend 5 = mangelhaft 6 = ungenügend

Zur Startseite