Nach 14monatiger Schwangerschaft schenkt Compaq der Telekom ein Baby

10.10.1997
DORNACH/BONN: Im August des letzten Jahres vereinbarten die Compaq Computer GmbH und die Deutsche Telekom AG (DTAG) ein Vertriebsabkommen, und seitdem vermarktet die DTAG Standard-PCs von Compaq. Jetzt wird das Verhältnis mit einem gemeinsamen Baby - einem Wunschkind - gekrönt. Compaq ist von einem "Kommunikations-PC" entbunden worden und hat ihn in die starken Arme der DTAG gelegt.Ab Mitte Oktober startet die Deutsche Telekom AG (DTAG) in zunächst 118 ihrer insgesamt rund 400 T-Punkt-Läden sowie in ihrem Versandgeschäft die Vermarktung des neuen "Kommunikations-PCs". Der neue "Presario 4512" von Compaq (eine ähnliche Kooperation hat die DTAG auch mit Siemens-Nixdorf) ist ausschließlich für die DTAG konzipiert und gefertigt worden, für "normale" Compaq-Händler also nicht erhältlich. Der PC ist mit vorinstallierten ISDN-Komponenten versehen und hat als Besonderheit einen Knopf, durch den der Anwender sofort im Programm T-Online ist (vgl. Kasten "Was drin steckt"). Lager und Logistik liegt in der Verantwortung der DTAG. Innerhalb von 48 Stunden nach der Bestellung soll der Kunde seinen Rechner im Hause haben.

DORNACH/BONN: Im August des letzten Jahres vereinbarten die Compaq Computer GmbH und die Deutsche Telekom AG (DTAG) ein Vertriebsabkommen, und seitdem vermarktet die DTAG Standard-PCs von Compaq. Jetzt wird das Verhältnis mit einem gemeinsamen Baby - einem Wunschkind - gekrönt. Compaq ist von einem "Kommunikations-PC" entbunden worden und hat ihn in die starken Arme der DTAG gelegt.Ab Mitte Oktober startet die Deutsche Telekom AG (DTAG) in zunächst 118 ihrer insgesamt rund 400 T-Punkt-Läden sowie in ihrem Versandgeschäft die Vermarktung des neuen "Kommunikations-PCs". Der neue "Presario 4512" von Compaq (eine ähnliche Kooperation hat die DTAG auch mit Siemens-Nixdorf) ist ausschließlich für die DTAG konzipiert und gefertigt worden, für "normale" Compaq-Händler also nicht erhältlich. Der PC ist mit vorinstallierten ISDN-Komponenten versehen und hat als Besonderheit einen Knopf, durch den der Anwender sofort im Programm T-Online ist (vgl. Kasten "Was drin steckt"). Lager und Logistik liegt in der Verantwortung der DTAG. Innerhalb von 48 Stunden nach der Bestellung soll der Kunde seinen Rechner im Hause haben.

Ausbau der Kooperation geplant

Mit diesem Kommunikations-PC will die DTAG in erster Linie Privat- und SOHO-Anwender ansprechen. Compaq und die DTAG sind aber beide an einem Ausbau der Kooperation interessiert. So wird die DTAG voraussichtlich im ersten Quartal 1998 auch als Compaq-Vertriebspartner für das Firmenkundengeschäft auftreten. Auch für dieses Segment sollen spezielle PCs entwickelt werden, bei denen wohl auch das Thema Kommunikation im Vordergrund stehen wird.

"Diese Vertriebskooperation mit der DTAG ist mit unseren Händlern abgestimmt und wird auch von ihnen begrüßt", erklärt Thomas Dunn, Direktor Unternehmensbereich Consumer bei Compaq in Dornach. Auch seine Chefin und Compaq-Geschäftsführerin Gerrit Huy sieht keine Probleme mit den anderen Compaq-Händlern auf sich zukommen. "Die meisten Compaq-Vertriebspartner sind nicht im Privatmarkt aktiv", erklärt sie. Mit der Gelassenheit unter den Vertriebspartner könnte es aber vorbei sein, wenn Compaq das Vertriebsabkommen mit der DTAG auf das Firmenkundengeschäft ausweiten wird. Welchen Stellenwert die DTAG für Compaq hat, zeigt unter anderem die Tatsache, daß der Computerhersteller mit Manfred Bauer einen eigenen "Executive Account Manager Deutsche Telecom AG" in ihren Reihen hat. Allerdings: Die bereits seit über einem Jahr bestehende Vertriebskooperation mit der DeTeSystem GmbH hat nach Angaben von Insidern bisher noch nicht die erhofften-Früchte getragen.

DTAG kämpft an vielen Fronten

Und aufgrund der neuen Wettbewerbsbedingungen im nächsten Jahr (Wegfall des Telefonmonopols) glauben Branchenbeobachter, daß die Telekom andere und wichtigere Probleme hat als die, den Computerabsatz voranzutreiben.

Neue Kunden nur über die Anwendung

Der Hintergedanke bei der Produktentwicklung des "Kommunikations-PCs" von Compaq und DTAG, den Kritiker etwas abschätzig als "stinknormalen PC mit eingebauter ISDN-Karte" bezeichnen, ist sicherlich vernünftig: Gerade die große Zahl der Verbraucher, für die der Kauf eines PCs bisher überhaupt kein Thema war oder die aufgrund von Berichten über die Kompliziertheit der Materie vor einem Kauf zurückschreckten, läßt sich nur über die Anwendung erreichen. Ein Gedanke, der sich allmählich auch bei den PC-Herstellern durchzusetzen beginnt.

In bezug auf diese Thematik ist Compaq ja ohnehin sehr kreativ. So prüfen die Marketingspezialisten des PC-Herstellers zusammen mit einer Frauenzeitschrift die Marktchancen eines Frauen-PCs. Vielleicht liegen bei Compaq nach dem Presario 4512 für die DTAG ja auch schon Pläne zu einem speziellen Rechner für Parfümerien in der Schublade: Modellbezeichnung "Presario 4711". (sic)

Den neuen "Telekom-PC" von Compaq gibt es nur in den T-Punkt-Läden und im Telekom-Versand.

Zur Startseite