Nach dem jüngsten SCO-Urteil: Muss Linux umgeschrieben werden?

03.02.2005
Experten rätseln derzeit, welche Konsequenzen sich aus dem Dauerstreit SCO versus IBM ergeben. Nachdem IBM nun den Bescheid erhielt, es müsse seinen Unix-Code von AIX (und Dynix) an SCO weitergeben, überlegen Sourcecode-Experten, ob dies bedeuten könne, dass Teile von Linux umgeschrieben werden müssen.

Experten rätseln derzeit, welche Konsequenzen sich aus dem Dauerstreit SCO versus IBM ergeben. Nachdem IBM nun den Bescheid erhielt, es müsse seinen Unix-Code von AIX (und Dynix) an SCO weitergeben, überlegen Sourcecode-Experten, ob dies bedeuten könne, dass Teile von Linux umgeschrieben werden müssen.

So sagte der amerikanische Jurist Roger Bickerstaff, sollte SCO irgendeinen Teil im AIX-Code finden, auf den die von SCO geltend gemachten Eigentumsrechte zutreffen, wäre die Linux-Gemeinde gezwungen, den Code umzuschreiben. Allerdings müsse SCO erst nachweisen, dass diese Teile nicht bereits freier und auch nicht nachträglich zu lizensieren-der Bestandteil der Open Source-Software wären.

IBM muss rund zwei Milliarden Zeilen Code plus die Notizen von 3.000 AIX-Entwicklern an SCO weiter leiten, so das jüngste Urteil eines amerikanischen Gerichts. Ob diese Menge Code noch in diesem Jahr genau geprüft werden kann, erscheint zweifelhaft.

 Damit kann SCO in seiner Auseinandersetzung um die Unix-Rechte zwar Zeit gewinnen, muss aber befürchten, dass es zuwenig Geld hat, um seine Anwälte bezahlen zu können. Diese hatten mit SCO einen Vertrag ausgehandelt, der Zahlungen an sie in Höhe von 28,5 Millionen Dol-lar verspricht. SCO hatte für das Geschäftsjahr 2004 einen Verlust von 16,2 Millionen Dollar bilanziert. Die Umsätze lagen bei 42,8 Millionen Dollar. (wl)

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