Nach zwölf Geschäften in Baden-Württemberg bald auch in München

21.10.1999

FILDERSTADT: Ein gutes Konzept und die richtige Einstellung zum Geschäft sind Rezepte, mit denen sich auch im Computerfachhandel immer noch außerordentliche Erfolge erzielen lassen. Das beweist der Filialist Arlt aus Filderstadt. Sich selbst "Der Computer-Profi" nennend, will das Unternehmen nun in München seine erste Filiale außerhalb Baden-Württembergs eröffnen.Robin Scheller übernahm die seit vielen Jahren im Bereich Elektronikfachhandel bekannte Arlt Computer GmbH & Co. KG, früher Arlt Radio Elektronik GmbH, 1989 von seinen Eltern.

Als Scheller und seine Frau Andrea 1989 die Nachfolge antraten, starteten sie in Stuttgart zunächst mit dem vollen Elektroniksortiment sowie mit Telekommunikationsartikeln. Innerhalb nur eines Jahres erhöhten sie den Umsatz von 600.000 auf vier Millionen Mark.

Jahrelange Erfahrung mit Komponenten

Die jahrelange Erfahrung im Elektronik-Komponentenmarkt kam Scheller auch im PC-Bereich zugute. "Schon bald zeigte sich, daß wir

unsere jahrelange Erfahrung im Detailhandeln auch ideal im Wachstumsmarkt der PC-Komponenten anwenden können. Aus dem Elekt-

ronikbereich waren wir daran gewöhnt, alle Komponenten permanent auf Lager zu haben, damit alle Individualkonfigurationen möglich sind. Genau dies taten wir mit den PC-Komponenten und waren so der einzige Händler, der von Anfang an je 10 bis 20 verschiedene Festplatten, Grafikkarten, Gehäuse und so weiter ständig liefern konnte - und das auch noch zu günstigen Preisen", schildert der Geschäftsführer sein Konzept.

Bald darauf begann das Unternehmen auch PCs nach Kundenwunsch zu fertigen. Laut Scheller war Arlt der erste Händler, der seinen Kunden garantierte, innerhalb von sechs Monaten nach Kauf eines Neugerätes jedes defekte Bauteil sofort auszutauschen und dem Kunden den Rechner gleich wieder mitzugeben. Besonderes Augenmerk legt der Arlt-Chef auch auf die Auswahl seiner Mitarbeiter: So muß jeder Bewerber erst einen Katalog mit 50 computerrelevanten Fragen durcharbeiten, bevor er überhaupt zum Bewerbungsgespräch vordringen kann.

Wichtigste Säule des Unternehmens sind Endkunden, die 80 Prozent des Kundenstamms ausmachen. Die restlichen 20 Prozent entfallen nach Angaben des PC-Fili alisten auf Behörden und Industrie.

Zwei neue Filialen pro Jahr

1994 eröffneten Schellers die erste Filiale in Reutlingen; nach und nach folgten elf weitere Geschäfte in Baden-Württemberg. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen zirka 180 Mitarbeiter, mit denen in diesem Jahr voraussichtlich 150 Millionen Mark Umsatz erwirtschaftet werden.

Stolz ist der Geschäftsführer auch auf seinen Internet-Auftritt. Rund 200.000 Interessenten und Kunden durchforsten die Webpages (www.

arlt.com) monatlich nach aktuellen Angeboten und Preisen.

Jetzt wagen die Stuttgarter mit der Eröffnung einer Filiale in München die Expansion nach Bayern. Nach Aussagen von Scheller, der sein Geschäft lieber ohne Fremdkapital aufbaut, soll das Gesamtunternehmen überschaubar bleiben.

Bei mehr als 20 Filialen steige der organisatorische Aufwand überproportional. Außerdem wolle er sich auf den süddeutschen Raum konzentrieren, was nicht zuletzt auch der betriebsinternen Logistik zugute käme. Als mögliche weitere Standorte in Bayern nennt der Arlt-Chef unter anderem Würzburg und Augsburg. (akl/up)

Auf zu neuen Ufern: Vom Firmensitz in Stuttgart aus will der PC-Filialist Arlt nun auch Bayern erobern.

Arlt-Firmenchef Scheller setzt in seinen Shops auf Auswahl: So sind beispielsweise je 10 bis 20 verschiedene Festplatten, Grafikkarten oder Gehäuse ständig auf Lager.

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