Der kampflustige Metro-Vorstand (54) hat seinen Vorgänger Erwin Conradi noch erlebt. Damals war Körber Vorstandssprecher, aber jener hatte das Sagen bei Europas zweitgrößtem Handelskonzern. Als Körber dann im Juni 2000, kurz bevor er das Unternehmen verlassen wollte, endlich zum Vorstandsvorsitzenden avancierte, war er 16 Jahren bei dem Cash & Carry- und Elektronikmarkt-Riesen.
Nun treibt er die Internationalisierung des Beisheim-Konzerns voran und setzt dabei auf die mittlerweile europaweit agierenden, seit 1999 profitablen Geschäfte der Verbraucherelektronikmärkte Saturn-Hansa und Media-Markt, die Metro-Großhandelsläden und rund 16,5 Millionen Kunden. Dass Konkurrenten wie der amerikanische Handelsgigant Wal-Mart auf die Retail-Läden (und die Metro AG) ein Auge geworfen haben, weiß der promovierte Betriebswirt und studierte Brauereifachmann Körber. Das Handelspotenzial im PC- und Telekommunikationsgeschäft ist verlockend - trotz des knochenharten Verdrängungskampfs. Wer diese Kunden hat und dazu die Einkaufsmacht der Metro (MGE Einkauf GmbH), besitzt eine Goldgrube. Der Kampf bleibt spannend - so wie es Körber liebt, der übrigens stets einen Metro-Verkauf dementiert.