Nano-ITX: Kleiner geht's nimmer

09.10.2003
Vor rund 18 Monaten stellte VIA mit dem ITX-Mainboard ein raffiniertes neues Konzept vor. Auf der VTF 2003 präsentierte VIA den Nachfolger: das Nano-ITX-Board.

Mini-Rechner liegen zurzeit voll im Trend. Dabei gilt die Maxime: je kleiner, desto besser. Ein wesentliches Kriterium, wie groß das Gehäuse eines PCs sein muss, bestimmen die Abmessungen des Motherboards. Vor etwa 18 Monaten stellte VIA ein Board mit dem von den Taiwanesen selbst kreierten ITX-Formfaktor vor. Das nur 17 mal 17 Zentimeter große Board wird mit fest installiertem C3-Prozessor ausgeliefert und erfreut sich steigender Beliebtheit bei OEM-Partnern, die wirklich kleine Rechner zusammensetzen wollen.

Auf der VTF 2003 stellte VIA nun den würdigen Nachfolger des ITX-Mainboards vor. Nur 12 mal 12 Zentimeter betragen die Abmessungen des neuen Nano-ITX-Motherboards. Dabei handelt es sich um einen kompletten PC mit folgenden Features: Als CPU werkelt in dem System ein C3-Prozessor, der mit 1 GHz getaktet wird. VIA konnte die Die-Größe auf 15 mal 15 Millimeter verkleinern, ohne Abstriche an der Rechenleistung hinnehmen zu müssen. Unterstützt wird der Prozessor von VIAs CN400-Chipsatz mit einem FSB von 200 MHz. Als Southbridge arbeitet der VT 8237, der SATA-Unterstützung anbietet. Bei den kleinen Abmessungen des Boards ist natürlich kein Platz mehr für PCI-Slots. Deshalb hat VIA dem Board nur einen einzigen Mini-PCI-Steckplatz spendiert, der laut Aussage des Unternehmens eine Karte aufnehmen soll.

Des Weiteren erlaubt das Mainboard den Einsatz eines Speicherriegels und bietet zwei IDE-Ports für den Anschluss von Festplatten oder CD/DVD-Laufwerken. Als Ausgabegerät kann, dank TV-out, direkt der heimische Fernseher dienen. Für den richtigen Sound sorgt ein sechs-Kanal-Audio-Chip. Als Besonderheit verfügt das Board über eine so genannte Disk-on-Chip-Lösung. Dabei übernimmt, anstelle einer Festplatte, ein Flash-Speicher die Datensicherung.

VIA kann mit diesem Mini-System natürlich nicht die Rechenleistung eines schnellen Intel- oder AMD-PCs bieten. Doch das wollen die Taiwanesen auch gar nicht. Dementsprechend stellen sie auch nicht die Spezifikationen des Boards in den Vordergrund. Sie sehen ihr Produkt ebenfalls nicht als Spielerechner, sondern eher als idealen Mini-Rechner für das Wohnzimmer. Deshalb haben sie dem Board auch gleich einen TV-Ausgang für den heimischen Fernseher verpasst. Für die im Wohnzim-mer anstehenden Aufgaben reicht seine Rechenpower sicherlich leicht aus. Zum Internetsurfen oder zum Abspielen von DVDs oder MP3Musik könnte sogar noch ein kleinerer Prozessor mithalten.

Das Board soll noch Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Der Preis steht allerdings noch nicht fest.

www.via-tech.com

ComputerPartner-Meinung

Die Vorteile des kleinen Boards liegen direkt auf der Hand: kleine Abmessungen und geringer Stromverbrauch bei ausreichender Rechenleistung. Dank DOC (Disk-on-Chip) kann der Rechner sogar ohne Festplatte arbeiten, was die Einsatzmöglichkeiten weiter steigert. Wenn nun auch der Preis stimmt, werden bestimmt viele OEMs und auch Tüftler sich mit dem Nano-ITX beschäftigen. (jh)

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