Navarasoft bietet eine Komplettlösung zur Anbindung mobiler Mitarbeiter

26.11.1998

MÜNCHEN: Mobil sein allein genügt schon lange nicht mehr, erst die richtige Anbindung der Außendienstmitarbeiter an die Firmenzentrale schafft Mehrwert. Genau hierfür bietet Navarasoft eine Lösung an. Die Dr.-Materna-Tochter setzt ihre ganzen Hoffnungen in VARs und Systemintegratoren, die diese Software bei ihren Kunden implementieren sollen.Mit der Gründung von Navarasoft im April dieses Jahres hat sich die Dr. Materna GmbH endgültig vom reinen Dienstleistungsunternehmen zum Softwarehersteller gemausert. Mit gleich 32 Mann schickten die Dortmunder eine stattliche Mannschaft ins Rennen um die Vorherrschaft im Mobile Computing-Lösungsgeschäft.

Und bereits zur diesjährigen Systems konnten sie "Circadia" der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Es handelt sich dabei um das erste und vorerst einzige Produkt der in Irland beheimateten Firma. Die Software soll fast alle vorhandenen Business-Anwendungen auf das Notebook des mobilen Managers holen. "Aber selbstredend werden die gängigsten Anwendungen vorrangig behandelt", so Navarasoft-Geschäftsführer Torsten Beyer.

Den Markt für professionelle Nutzer schätzt er sehr optimistisch ein:

"Die Hälfte aller mobilen Mitarbeiter braucht eine Anbindung an die Firmenzentrale." Das ist eine Menge Holz, wenn man sich die momentan 250 Millionen Notebook-Anwender vor Augen führt.

Trotzdem ist die Ankündigung von Beyer, bereits übernächstes Jahr schwarze Zahlen zu schreiben und 2001 einen Umsatz von 40 Millionen Mark zu erzielen, sehr ehrgeizig. Immerhin muß sich Navarasoft in diesem Markt mit Größen wie IBM, Oracle oder Microsoft messen.

Hinzu kommt, daß erst ein zahlender Kunde für Circadia gewonnen werden konnte. Sicherlich, in zehn großen Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche laufen bereits Pilotprojekte, doch ob diese zur vollen Zufriedenheit der Kunden abgeschlossen werden können, wird sich erst nächstes Jahr herausstellen. Nicht umsonst hat Navarasoft-Chef Beyer seinen Business-Plan für 1999 nochmals kurzfristig überarbeiten müssen.

Gleichzeitig glaubt er jedoch, bis dato ein Alleinstellungsmerkmal in diesem speziellen Marktsegment inne zu haben. Denn seine Kommunikationslösung soll nicht nur mit klassischen Windows-Notebooks, sondern auch mit anderen mobilen Geräten wie PDAs (Personal Digital Assistants) oder sogenannten "smart phones" betrieben werden. Vor allem diese sogenannten Non-PC-devices haben es dem Navarasoft-Chef angetan: "Wir stehen in konkreten Verhandlungen mit einem Hersteller dieser Internet-fähigen Telefone", so Beyer gegenüber ComputerPartner.

Partnerwahl enorm wichtig

Die Implementierung der Gesamtlösung Circadia in einem Unternehmen kann jedoch nicht mal kurz über Nacht erfolgen. Hier vertraut Navarasoft auf die Mitarbeit seiner sogenannten Business-Partner.

Darunter versteht die Company VARs, unabhängige Softwarehäuser,

Systemintegratoren und OEMs.

Doch wie wählt nun die Materna-Tochter ihre Partner aus der Schar der Wiederverkäufer aus? Zuallererst natürlich über Referenzen. Eine genaue Beobachtung des Marktes hilft hier sicherlich auch weiter. Ferner greift Navarasoft auf die bereits von ihrer Mutterfirma geknüpften Kontakte zurück. Manche Bewerber werden sogar bei ihren Kundenbesuchen begleitet. "Auf diese Weise erhält man am besten einen Überblick über den Kenntnisstand seines potentiellen Geschäftspartners", meint der Navarasoft-Chef.

Kundenbedürfnisse aus einer Marktstudie

Daran, daß Circadia ein voller Erfolg wird, hegt Beyer jedenfalls keinen Zweifel. Immerhin hat sein Unternehmen Ende des letzten Jahres eine umfassende Markterhebung durchgeführt und 698 IT-Verantwortliche in Europa, Nordamerika und Asien befragt. Danach stellt sich die momentane Situation so dar, daß 44 Prozent dieser Unternehmen bereits mobile Computer im Einsatz haben oder deren Anschaffung in nächster Zukunft planen. Hier sind vor allem Unternehmen aus dem Bereich Finanzdienstleistungen (Banken und Versicherungen) sowie Krankenhäuser federführend.

Anhand der genauen Befragung dieser Firmen und nach Auswertung der Ergebnisse konnten die Navarasoft-Ingenieure bei der Entwicklung ihrer Software die Wünsche der Endanwender weitgehend berücksichtigen, aber auch zu euphorische Erwartungen dämpfen.

Medienbrüche vermeiden

Als potentielle Nutznießer seiner Lösung sieht Beyer Servicetechniker oder Vertriebsbeauftragte an. Diese wären nun in der Lage, eine Vielzahl von Arbeitsgängen direkt auf ihrem mobilen Rechner durchzuführen. Vorausgesetzt, die Anbindung an die Unternehmenszentrale steht, könnten viele umständliche Kommunikationsumwege über Telefon oder gar Hauspost vermieden werden. (rw)

Torsten Beyer, Geschäftsführer der Navarasoft Ltd.: "Unsere Business-Partner wählen wir anhand von Kundenreferenzen und Marktdaten aus."

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