Network Associates strafft Produktpalette für Sniffer und PGP

31.05.2001
Bereits im Januar hatte der damals frisch gebackene Chairman von Network Associates, George Samenuk, angekündigt, dass er die Produktpalette des Unternehmens einer eingehenden Prüfung unterziehen wolle. Nun fliegen die ersten Produkte aus dem Angebot.

Der Sicherheitsspezialist Net-work Associates schmeißt laut einem Bericht von Computer Weekly acht bis zehn Produkte aus seiner Intrusion Detection Sektion. Eine offizielle Liste gibt es noch nicht. Bestätigt ist bislang, dass im PGP Bereich "Cybercop Monitor2", "Cybercop Network", "Cybercop Sting" und "Gauntlet" für Windows NT davon betroffen sind. Aus der SnifferLinie stehen "DOS-Sniffer", "Network Informant" und "Network Health Expert" auf der Abschuss-Liste. Die Serie "McAfee Web Shield e100" wird durch die "e50"- Variante ersetzt.

"Viele dieser Produkte adressieren den Lowend-NT-Markt und diese Kunden kaufen im Moment keine Sicherheits-Software", erklärt Jeff Jones, Vicepresident Marketing für NAIs PGP Sektion. Diese Begründung ist umso verwunderlicher, als dass Windows NT nach Meinung der Markforscher von IDC immer noch 30 Prozent des Server-Betriebssystem-Marktes für sich beansprucht. Und Produkte wie Cybercop haben angeblich eine breite Kundenbasis. "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele Kunden davon betroffen sein werden, aber Fakt ist, dass diese Produkte nur etwa fünf Prozent unseres Umsatzes ausmachen", so Jones. Laut NAI trifft die positive Einschätzung der Experten lediglich auf das dritte Produkt der Cybercop-Palette zu - den Cybercop-Scanner. Und der bleibt im Angebot. Alexander Wegner, Sprecher von NAI Deutschland: "Dies ist keine Entscheidung gegen NT. Es ist nur so, dass die Features der betroffenen Produkte für Intrusion-Detection-Kunden nicht interessant sind."

Support noch weiterhin bis Ende 2002

"Die Produkte werden nicht ganz abrupt aus den Listen der Distributoren verschwinden. Sie werden nur nicht mehr aktiv beworben und verkauft", beschwichtigt Wegner. Für den Cybercop-Monitor wird es im nächsten Quartal noch ein letztes Mal ein Update geben. Der Support für die betroffenen Produkte soll bis Ende 2002 weiter geführt werden. "Und", so Jones, "das ist um einiges mehr, als Sie von einigen unserer Mitbewerber erwarten könnten."

Dass NAI seine Produktpalette überprüft und ausmistet hatte George Samenuk schon Anfang des Jahres angekündigt. "Dies ist auch seitdem unseren Geschäftskunden und Partnern gegenüber kommuniziert worden. Dieser Schritt kam nicht überraschend", bekräftigt Wegner. NAIs wichtigstes Ziel in der nächsten Zeit: "Wir müssen sehen, welche neuen Wege wir gehen", so Wegner.

www.networkassociates.de

ComputerPartner-Meinung:

Manchmal muss man einen Frühjahrsputz starten. Da hat Mister Samenuk recht. Nachdem Network Associates die letzten Jahre damit beschäftigt war, nach Kräften einzukaufen, war dieses Lifting der Produktpalette anscheinend nötig. Die Frage ist, ob es Network Associates gelingt, möglichst bald eine glaubwürdige Strategie für die Zukunft vorzulegen. (gn)

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