Network Attached Storage

06.04.1999

MÜNCHEN: Der Markt für CD-Rom-Server macht derzeit einen Wandel durch. Gefragt sind Network-Attached-Storage-Lösungen. CD-Server mit eingebauter Caching-Funktion dominieren das Segment und greifen zunehmend den Jukebox-Markt an.Thin-Server sind ein Zukunftsprodukt. Das Interesse an CD-Towern und CD-Jukeboxen geht dagegen merklich zurück. "Diese Entwicklung hat in den letzten Monaten eingesetzt", bestätigt Holger Köpke, Geschäftsführer von Datentechnik Köpke. "Es ist für viele Anwendungsfälle sehr interessant, Festplatten als Cache oder zur Spiegelung von CDs zu verwenden." Der Benutzer kann damit eine wesentlich höhere Performance gegenüber einer CD-Rom realisieren. Axis kann beispielsweise pro Servermodul bis zu 110 CDs simulieren. "Wir können maximal zwei Module in unsere 28fach-Tower einsetzen, wodurch sich bis zu 220 virtuelle CDs im Netz betreiben lassen", sagt Köpke.

Jukeboxen verlieren dadurch natürlich besonders an Interesse, da sie durch die entsprechende Verwaltungssoftware erheblich teurer sind als entsprechende Thin-Server-Systeme. "Auch verwenden Jukeboxen in der Regel nur ein bis vier Laufwerke zum Lesen der CD-Daten. Ein Thin-Server, der die CDs in gespiegelter Form auf Festplatte hat, liest bedeutend schneller die Informationen ohne jeweils CDs wechseln zu müssen", erklärt Köpke. Selbst ohne Platten-Caching stehen immerhin bis zu 14 CD-Rom-Laufwerke pro Modul zur Verfügung, die gleichzeitig CDs lesen können.

Server-unabhängige Lösungen flexibler

Köpke berichtet, daß Systeme auf Basis des Axis Storpoint E-100 gut vom Markt angenommen werden. "Zur Zeit kann der Kunde noch wählen, ob er nur einen CD-Server haben möchte oder bereits einen Thin-Server mit Harddisk-Funktionalitäten", konstatiert Köpke. Im Augenblick überwiegen noch die normalen CD-Server auf Basis der Axis-Storpoint-Module, jedoch soll sich dies in den nächsten Monaten zugunsten der E-100-Module ändern. Interessant sollen in Zukunft auch Lösungen werden, die CD-Rs und CD-RWs verwalten können. Dies konnte bisher nur mit entsprechend ausgestatteten Jukeboxen realisiert werden. Branchenkenner gehen davon aus, daß das Segment dadurch für Jukebox-Hersteller zunehmend enger wird. "Jukeboxen machen nur noch in Umgebungen mit mehr als 500 CDs Sinn. In kleineren Installationen werden sie zunehmend durch Thin-Server verdrängt", glaubt Köpke.

Dataquest erwartet, daß sich die Umsätze im Bereich Network Attached Storage (NAS) stark nach oben entwickeln. Wurden 1998 noch 900 Millionen Dollar investiert, sollen es im Jahr 2002 10,5 Milliarden sein. Die Analysten von Disk-Trend-Report gehen davon aus, daß sich die installierte Basis von Netzwerk-unabhängigen CD-Rom-Servern mit Caching Funktionen von 12 Prozent im Jahr 1998 auf 44 Prozent im Jahr 2001 erhöht. Von einem Netzwerkserver abhängige CD-Server kommen dann nur noch auf 17 Prozent im Vergleich zu 36 Prozent im vergangenen Jahr.

Systemintegratoren können auf fertige Thin-Server-Lösungen zurückgreifen oder problemlos eigene Subsysteme aufbauen. Der Assembler benötigt dazu lediglich ein externes 5,25-Zoll-Gehäuse. Im Markt werden Chassis mit bis zu sieben Laufwerkseinschüben angeboten. Für größere Lösungen empfehlen sich 19-Zoll-Racks. Das Servermodul wird einfach mit den CD-Roms und eventuellen Caching-Festplatten in das Gehäuse montiert und an das bestehende Netzwerk angeschlossen. Einmal im LAN installiert, analysiert der Server die Parameter und paßt sich entsprechend an. Das Subsystem ist dann für jeden Windows-Explorer als Server sichtbar. CD-Thin-Server gehören zu den wenigen Produkten, die das Marketinglabel "Plug & Play" zurecht tragen. (kfr)

"CD-Thin-Server nehmen CD-Towern und CD-Jukeboxen zunehmend Marktanteile ab", glaubt Holger Köpke, Chef der Datentechnik Köpke.

CD-Server sind im Network-Attached-Storage-Markt für den Fachhandel ein klassisches Integrationsprodukt.

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