Das Gaunerpärchen, das vergangenen Sommer einen Schaden von fast 60.000 Euro angerichtet hatte, indem es Waren bestellte und nicht bezahlte, muss sich nun vor Gericht verantworten. Wie das Oberbayerische Volksblatt OVB berichtet, wurde nun gegen einen 30-jährigen Netzwerkadministrator am Landgericht in Traunstein der Prozess eröffnet. Seine zur Tatzeit noch minderjährige Mittäterin muss sich vor der Jugendkammer verantworten.
Dem Computerexperten wird gemeinschaftlicher Betrug, Urkundenfälschung und Computerbetrug in 51 Fällen vorgeworfen. Nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden hatte das Gaunerduo hochwertige Elektronikartikel wie Notebooks, Mobiltelefone, Projektoren, Displays und Drucker unter den falschen Namen "Max W." und "Lisa M." bestellt. Dabei waren nicht nur E-Tailer im Visier der Betrüger. Mit gefälschten Gehaltsbögen und Einkommensnachweisen erschlichen sie sich auch Ratenfinanzierungsverträge in Rosenheimer Elektronikfachmärkten. Die ergaunerten Artikel benutzen die Täter zum Teil selbst oder verkauften sie im Netz weiter.
Packstation- und Kreditkartenbetrug
Bezahlt wurden die Waren durch Kreditkartennummern ahnungsloser Kartenbesitzer, die sich der Computerfachmann im Netzt besorgt hatte. Zudem ließen sich der Gauner Ware an Packstationen liefern. Auch dafür wurden Zugangsdaten im Netz ausgespäht. Ein weiterer Komplize, der gegen Bezahlung Ware von den Packstationen abholte, muss sich wegen Beihilfe vor Gericht verantworten.
Die Packstationen wurden den Betrügern schließlich vergangenes Jahr zum Verhängnis: Als einer der Gauner erschlichene Ware dort abholen wollte, schlug die Polizei zu. (awe)