Ausbeuter oder Altruist

Neue Vorwürfe gegen Foxconn

14.10.2010

Nach Angaben des Unternehmens haben die "Freiwilligen" im Juni durchschnittlich 57,3 Überstunden geleistet, im Juli 58,5 Stunden, im August 59,7 Stunden und im September als Kompensation für das Mittherbstfest beziehungsweise den Nationalfeiertag am 1. Oktober 63,1 Stunden, alles im Einklang mit den EICC-Richtlinien. Außerdem will Foxconn bereits Maßnahmen eingeleitet haben, um die Überstunden gemäß der gesetzlichen Vorschriften 2011 auf maximal 36 Stunden pro Monat zu senken. Pro geleistete Überstunde bezahlt Foxconn nach eigenen Angaben den 1,5-fachen Lohn an Werktagen und den doppelten Lohn an Wochenenden.

Was den Vorwurf der Ausbeutung von College-Studenten und Praktikanten angeht, sagt Foxconn, dass es sich um Trainee-Programme handele und die Betreffenden die vollen Sozialleistungen wie Unterkunft, freie Mahlzeiten und medizinische Betreuung genießen würden.

Aktuell stellten Praktikanten 7,6 Prozent der gesamten Belegschaft in China, selbst in den Sommermonaten würde der Anteil nie über 15 Prozent hinausgehen. Die Praktikanten dürften auch keine Jobs verrichten, die als klassifiziert oder gefährlich deklariert sind. Überstunden von Praktikanten habe es in wenigen Fällen nach dem Prinzip der Freiwilligkeit zwar gegeben, das Unternehmen arbeite aber daran, diese zu verbieten.

Den Vorwurf unsicherer Arbeitsbedingungen lässt Foxconn auch nicht gelten, in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen vor Hongkong habe man die geringste Industrieunfallrate aufzuweisen. Jeder Unfall, so er doch mal auftritt, sei sofort an die zentrale Personalverwaltung, die Sicherheitskräfte und die Gewerkschaft zu melden. (kh)

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