Neuer Chef und neuer Claim

07.03.2005
Hartmut Haubrich, Vorstandschef der EP, machte auf der dritten Jahresversammlung mit klaren Forderungen an die Hersteller die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsgruppe klar. Und er gab den Vorsitz der Geschäftsführung an Oliver Haubrich ab.

Von Ulrike Goreßen

Zum 1. Juli 2005 wird Hartmut Haubrich (65) den Vorsitz der Geschäftsführung der Electronic-Partner-Gruppe nach 35 Jahren an Oliver Haubrich (36) übergeben.

Trotzdem - oder vielleicht gerade aufgrund seines Abschiedes - stellte er beim Branchentreffen mit den Herstellern im Rahmen der diesjährigen EP-Jahresversammlung in Düsseldorf in äußerst kämpferischen Worten seine Forderung an die Partner dar. Hersteller wie auch Händler müssen sich entscheiden, ob sie echte Marken mit Mehrwert und Marge auf der Schlossallee oder billige Massenware auf der Autobahn bieten wollen. Es sollte jedoch jedem klar sein, dass Anbieter, die hauptsächlich billig im Discount unterwegs seien, schnell als Markenhersteller unglaubwürdig werden. Für sie gelte der Spruch: "Everybodys darling ist everybodys depp." Sie sind laut Haubrich "kotzlangweilig und austauschbar". Auch für EP, denn die Handelsgruppe wolle nur mit Herstellern zusammenarbeiten, die sich selbst als A-Brand und damit ihre Markenverantwortung ernst nehmen, dem Handel für anständigen Kundenservice auch anständige Margen bieten, und sich mit erstklassiger Bonität als Partner empfehlen. Wer nicht diesen Ansprüchen genüge, werde ausgelistet.

Die EP-Gruppe selbst habe sich ja auch in einem verschärften Umfeld mit aggressiven, ja unanständigen Preisaktionen, verändertem Kaufverhalten der Kunden und einer Konsolidierung der Handelslandschaft beweisen müssen. Trotz dieser verschärften Marktsituation habe EP im Jahr 2004 knapp seine Ziele erreicht. Der Zentralumsatz der Gruppe konnte 2004 um 2,1 Prozent auf 1,749 Milliarden Euro gesteigert werden. Auch der Mitgliederumsatz stieg um 2,1 Prozent, und zwar auf 3,762 Milliarden Euro. Damit konnte EP laut Haubrich neben der MSH als einzige Handelsgruppe in 2004 ein Plus erreichen.

Besonders stolz ist er auf die europäische Ausweitung der Gruppe. Von den aktuell 5.057 Mitgliedern sind 36,5 Prozent außerhalb Deutschlands angesiedelt. Für die kommenden Jahre ist ein konsequenter Ausbau des europäischen Filialnetzes geplant.

Aus Sicht des einzelnen Unternehmers in der Gruppe müsse es laut Haubrich doch wünschenswert sein, wenn es nur noch zwei große und starke Verbundgruppen gäbe, die etwa durch verbesserte Kaufkonditionen die Überlebenschancen des Einzelnen erhöhen. Als eine dieser beiden Großen bietet sich demnach die EP an.

Zur Startseite