Neues Windows wird schlanker

05.10.2004
Die voraussichtlich 2007 auf den Markt kommende Windows-Version, Codename Longhorn, wird es wahrscheinlich in verschiedenen Ausprägungen geben, die nicht alle die kompletten Funktionen eines Betriebssystems anbieten werden. Einige von ihnen werden nur mit einem Teilsatz des eigentlichen Windows-Codes ausgeliefert. Die unterschiedlichen Longhorn-"Modelle" werden aber auch nur spezifische Aufgaben zu erfüllen haben, wie etwa Druckaufträge zu erledigen, als Dateiserver zu "dienen" oder auch im Storage-Bereich tätig zu sein. "Wir wollen ein Rollen basiertes Modell, das heißt, der Kunde bekommt nur die Bits, die nötig sind, um die von ihm gewünschten Funktionen bereit zu stellen", äußert sich Martin Taylor, Microsofts für die Plattformstrategie verantwortlicher General Manager. Damit kommt Microsoft Anwendern entgegen, die unterschiedliche IT-Aufgaben wie E-Mail-Server, Web-Präsenz, Datei- und Druckdienste gerne auf getrennten Maschinen betreiben. Dennoch wird Microsoft natürlich nach wie vor eine "fette" voll funktionsfähige Windows-Version offerieren, die dies alles kann. In ihrer Funktionsfähigkeit und Code-Größe eingeschränkte Windows-Version bringen aber noch andere Vorteile mit sich, so die Einschätzung von Michael Cherry, einem Analysten bei Directions at Microsoft Inc. Sie könnten weniger anfällig für Angriffe sein und ließen sich leichter installieren und warten. "Es gäbe einfach weniger Code, den man angreifen könnte". Betriebskosten einer abgespeckten Windows-Version würden sinken, weil Anwender weit weniger Patches nachinstallieren müssten, eben nur die, die für den Betrieb eines Web- oder Print-Servers notwendig sind. Nichts verlauten ließ aber Taylor darüber, ob die Rollen spezifische Longhorn-Modelle billiger sein würden als eine Vollversion von Windows. Doch davon ist auszugehen, immerhin kostet heute der Windows Storage Server 2003 und die Web Edition des Microsoft-Betriebssystems weniger als eine Vollversion. Damit ließe sich dann zumindest ein wenig Boden gut machen gegenüber dem lizenzfreien Linux. Auch mit der Spezialisierung auf bestimmte Aufgaben positioniert sich Longhorn eindeutig gegen das Open Source Betriebssystem, beurteilt das ganze Neil Macehiter vom Marktforscher Ovum. Dies sieht übrigens Microsoft-Gründer Bill Gates ganz anders: "Natürlich stehen wir mit Linux im Wettbewerb, fürchten uns aber nicht davor. Denn das Open Source Betriebssystem wächst doch hauptsächlich auf Kosten der kommerziellen Unix-Derivate", so der Redmonder Chef-Software-Architekt auf einer Technologie-Veranstaltung in Mountain View/Kalifornien. Seiner Meinung nach werden schon bald Linux und Windows allein den Markt dominieren. (rw)

Die voraussichtlich 2007 auf den Markt kommende Windows-Version, Codename Longhorn, wird es wahrscheinlich in verschiedenen Ausprägungen geben, die nicht alle die kompletten Funktionen eines Betriebssystems anbieten werden. Einige von ihnen werden nur mit einem Teilsatz des eigentlichen Windows-Codes ausgeliefert. Die unterschiedlichen Longhorn-"Modelle" werden aber auch nur spezifische Aufgaben zu erfüllen haben, wie etwa Druckaufträge zu erledigen, als Dateiserver zu "dienen" oder auch im Storage-Bereich tätig zu sein. "Wir wollen ein Rollen basiertes Modell, das heißt, der Kunde bekommt nur die Bits, die nötig sind, um die von ihm gewünschten Funktionen bereit zu stellen", äußert sich Martin Taylor, Microsofts für die Plattformstrategie verantwortlicher General Manager. Damit kommt Microsoft Anwendern entgegen, die unterschiedliche IT-Aufgaben wie E-Mail-Server, Web-Präsenz, Datei- und Druckdienste gerne auf getrennten Maschinen betreiben. Dennoch wird Microsoft natürlich nach wie vor eine "fette" voll funktionsfähige Windows-Version offerieren, die dies alles kann. In ihrer Funktionsfähigkeit und Code-Größe eingeschränkte Windows-Version bringen aber noch andere Vorteile mit sich, so die Einschätzung von Michael Cherry, einem Analysten bei Directions at Microsoft Inc. Sie könnten weniger anfällig für Angriffe sein und ließen sich leichter installieren und warten. "Es gäbe einfach weniger Code, den man angreifen könnte". Betriebskosten einer abgespeckten Windows-Version würden sinken, weil Anwender weit weniger Patches nachinstallieren müssten, eben nur die, die für den Betrieb eines Web- oder Print-Servers notwendig sind. Nichts verlauten ließ aber Taylor darüber, ob die Rollen spezifische Longhorn-Modelle billiger sein würden als eine Vollversion von Windows. Doch davon ist auszugehen, immerhin kostet heute der Windows Storage Server 2003 und die Web Edition des Microsoft-Betriebssystems weniger als eine Vollversion. Damit ließe sich dann zumindest ein wenig Boden gut machen gegenüber dem lizenzfreien Linux. Auch mit der Spezialisierung auf bestimmte Aufgaben positioniert sich Longhorn eindeutig gegen das Open Source Betriebssystem, beurteilt das ganze Neil Macehiter vom Marktforscher Ovum. Dies sieht übrigens Microsoft-Gründer Bill Gates ganz anders: "Natürlich stehen wir mit Linux im Wettbewerb, fürchten uns aber nicht davor. Denn das Open Source Betriebssystem wächst doch hauptsächlich auf Kosten der kommerziellen Unix-Derivate", so der Redmonder Chef-Software-Architekt auf einer Technologie-Veranstaltung in Mountain View/Kalifornien. Seiner Meinung nach werden schon bald Linux und Windows allein den Markt dominieren. (rw)

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