Bereits ein Drittel Marktanteil

No-Name-Smartphones gefährden Nokia und Co.

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Indische und chinesische No-Name-Hersteller produzieren immer mehr Billig-Smartphones und graben etablierten Marken wie Apple, Nokia, Research In Motion oder HTC das Wasser ab.
Aufstrebender Billigheimer: Der indische Smartphone-Hersteller Micromax
Aufstrebender Billigheimer: Der indische Smartphone-Hersteller Micromax

Indische und chinesische No-Name-Hersteller produzieren immer mehr Billig-Smartphones und graben etablierten Marken wie Apple, Nokia, Research In Motion oder HTC das Wasser ab. Obwohl jeder dieser Anbieter nur einige zehntausend Geräte pro Jahr verkauft, ist das Geschäft einträglich. Die Nachahmerprodukte aus Asien nehmen bereits ein Drittel des Gesamtmarktes ein.

Die Bedeutung der bei Marktforschern oft unter der Kategorie "Rest" geführten Produzenten wird weiter steigen. Allein im dritten Quartal des Jahres haben die auch als "White Box"-Hersteller bekannten Firmen ohne eigenen Namen weltweit expandiert und streben weitere Marktanteile an. Gartner zufolge weiten die Handyfirmen ihre Aktivitäten aus China heraus nach Russland, Indien und Lateinamerika aus.

Aus diesem Grund hat sich der Anteil der No-Name-Hersteller unterhalb der Top 10 von 16,1 Prozent im dritten Quartal 2009 binnen eines Jahres auf 33 Prozent mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung macht den großen Marken zunehmend Probleme. Hatten die fünf größten Produzenten von Mobiltelefonen im dritten Quartal 2009 noch einen Marktanteil von 83 Prozent, waren es 2010 nur 66,9 Prozent. Laut Gartner ist das Wachstum nicht zu stoppen und geht noch weiter.

Zu den stark wachsenden Billigmarken gehört Micromax. Der indische Hersteller, der erst seit 2008 auf dem Markt aktiv ist, könnte mit 2,5 Mio. ausgelieferten Geräten im Quartal laut Analysten schon bald den Sprung in die Einzelwertung schaffen. Die Prognosen sehen für die Namenlosen gut aus. Denn die Märkte in China und Indien boomen und die Nachfrage steigt.

Dabei haben es die aufstrebenden Mittelschichten in den beiden Ländern auf einfache Geräte abgesehen, die nicht unbedingt die 3G-Datentechnik beherrschen müssen. Das Problem liegt für die westlichen Hersteller darin, dass sie mit Ausnahme von Nokia kaum fähig sind, in dem Billigstsegment zu konkurrieren. Und dennoch: Obwohl Nokia seinen Absatz von 113 Mio. auf 117 Mio. Stück im Quartal steigern konnte, fiel der Marktanteil von 36,7 auf 28,2 Prozent. (pte/haf)

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