Test

Notebook für Spieler Fujitsu-Siemens Amilo Pa 3515

22.10.2008
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Fujitsu-Siemens "Amilo Pa 3515" basiert auf der Notebook-Plattform Puma von AMD. In dem steckt mit dem HD3200 eine Chipsatzgrafik, die spieletauglich sein soll. Der PC-Welt-Test klärt, ob das stimmt.
Fuhitsu-Siemens "Amilo Pa 3515": Gemessen am Preis gehen Rechenleistung und Ausstattung vollkommen in Ordnung.
Fuhitsu-Siemens "Amilo Pa 3515": Gemessen am Preis gehen Rechenleistung und Ausstattung vollkommen in Ordnung.

Das Fujitsu-Siemens "Amilo Pa 3515" basiert auf der Notebook-Plattform Puma von AMD. In dem steckt mit dem HD3200 eine Chipsatzgrafik, die spieletauglich sein soll. Der PC-Welt-Test klärt, ob das stimmt.

Von Thomas Rau, PC-Welt

Testbericht

Ein im Chipsatz integrierter Grafikchip hat einen großen Vorteil: Er arbeitet sehr stromsparend – egal, ob im Akkubetrieb oder bei Netzstrom. Ein Notebook mit einem integrierten Grafikchip nimmt rund zehn Watt weniger auf als eines mit 3D-Karte – und zwar selbst bei 2D-Anwendungen wie Office oder Internet. Ein im Chipsatz integrierter Grafikchip hat aber auch einen großen Nachteil: Er taugt nicht für 3D-Spiele – jedenfalls nicht für aktuelle oder solche, die eine gewisse Grafikpracht mitbringen.
AMD will das mit der Puma-Plattform ändern: Der im Chipsatz M780G integrierte Grafikchip HD3200 soll auch für anspruchsvollere Spiele ausreichen. Fujitsu-Siemens setzt diese Grafiklösung im günstigen 15,4-Zoll-Notebook Amilo Pa3515 ein.

Nicht besonders schnell, aber preisgünstig ist das Fujitsu-Siemens AMilo Pa 3515
Nicht besonders schnell, aber preisgünstig ist das Fujitsu-Siemens AMilo Pa 3515

Tempo: Bei der Systemleistung ist das Amilo Pa 3515 nicht besonders stark. Mehr als 67 Punkte im "Sysmark 2007" darf man angesichts des günstigen Preises von rund 650 Euro aber nicht erwarten. Zumal Fujitsu-Siemens mit dem Turion X2 RM-70 (2 GHz) den rechenschwächsten der neuen Puma-Prozessoren einsetzt. Überzeugender ist die 3D-Leistung der Chipsatzgrafik HD3200: In älteren, aber immer noch grafisch eindrucksvollen Spielen wie "Far Cry" schafft er bei der maximalen Auflösung von 1.280 x 800 immerhin 28 Bilder pro Sekunde. Richtig flüssig wird das Spielgeschehen aber erst mit 35 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel. Damit lässt der HD3200 ältere Einsteiger-Grafikkarten wie die Geforce 8400M G locker hinter sich und rückt auch den aktuellen Einsteigermodellen wie dem Mobility Radeon HD3450 recht nahe. Genau wie diese scheitert er aber an anspruchsvolleren Spielen: Bei "F.E.A.R." langt es bei mittlerer Bildqualität und 1.024 x 768 noch für 24 Bilder pro Sekunde. Aktuelle Spiele wie World in Conflict laufen erst bei niedrigen Qualitätseinstellungen flüssig.

Mobilität: Der Chipsatz ist also durchaus spieletauglich. Besonders sparsam ist er allerdings nicht. Im Akkutest hielt das Amilo Pa 3515 zwar über 3,5 Stunden durch – sehr ordentlich. Allerdings klemmt Fujitsu-Siemens einen großen Akku (71 Wh) ans Notebook, das dadurch heftige 2,88 Kilogramm wiegt. Im Akkubetrieb nimmt der Laptop knapp 20 Watt auf – da sind einige Mobilrechner mit 3D-Karte sparsamer.

Ausstattung: Entsprechend der Preisklasse ist das Amilo Pi 3540 nicht besonders üppig ausgestattet. Vielen Anwendern werden aber 250-GB-Festplatte, DVD-Brenner und Fast-Ethernet-Netzwerk reichen. Das WLAN-Modul funkt mit dem aktuellen 11n-Standard. Bei den Schnittstellen gehen Firewire, Modem und TV-out ab. Dafür gibt es links zwei USB-Anschlüsse und rechts einen kombinierten USB-/e-SATA-Port. Ein externer Monitor kommt per DVI-I ans Notebook: Der passende Adapter, um einen analogen Monitor anzuschließen, liegt aber nicht bei. Ebenso wenig wie eine Recovery-DVD: Backup-Medien muss man sich selbst brennen.

Ergonomie: Die Bildqualität des spiegelnden Displays geht in Ordnung. Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung reichen für Alltagsaufgaben vollkommen aus – selbst für Filme und Fotos, obwohl es dafür natürlich deutlich bessere, aber auch sehr viel teurere Notebooks gibt. Der Lüfter läuft mit maximal 0,9 Sone: Durch das unauffällige, tiefe Drehgeräusch stört er aber nicht. Außerdem kann man ihn per Knopfdruck in einen leisen Modus versetzen, in dem er mit maximal 0,6 Sone arbeitet.

Handhabung: Die Tastatur überzeugte uns nicht – das Schreibbrett gibt beim Tippen etwas nach. Die Tasten besitzen nur einen geringen Hub und einen wenig ausgeprägten Druckpunkt. Wenigstens ist der Cursorblock abgesetzt: Blindschreiber werden das zu schätzen wissen.

Verarbeitung: Das Gehäuse im neuen schwarz-weißen Amilo-Design ist insgesamt ordentlich verarbeitet. Nur wenn man leichten Druck auf die linke Handballenablage ausübt, quietscht es vernehmlich – und da man das bei der Arbeit am Notebook oft tut, fehlt dies auch negativ auf.

Fazit: Gemessen am Preis gehen Rechenleistung und Ausstattung vollkommen in Ordnung. Die Chipsatzgrafik macht das Notebook durchaus spieletauglich, aber nicht besonders sparsam. Der große Akku gleicht das allerdings wieder aus.

Alternativen: Noch günstiger, aber dafür auch deutlich langsamer ist das Acer Extensa 5220-1A1G16. Das Fujitsu-Siemens Amilo Pa 2510 ist ähnlich gut ausgestattet wie das Amilo Pa 3515: Es hat aber eine kürzere Akkulaufzeit und eine schwächere CPU.

Zur Startseite