Notebooks wieder einmal Rettungsanker

04.02.2005
Die Euphorie des ersten Halbjahres 2004 ist vorbei. Der deutsche PC-Markt wuchs im vergangenen Jahr wohl noch, aber in übersichtlichen Schritten. Und die Ergebnisse des vierten Quartals lassen die Hoffnungen für 2005 auf hohe Stückzahlen wieder deutlich schrumpfen.

Von Ulrike Goreßen

Laut den aktuellen Zahlen von Gartner legte der deutsche PC-Markt (Desktops und Notebooks) im Jahr 2004 um 7,2 Prozent zu. Insgesamt wurden rund 8,78 Millionen Geräte verkauft, knapp 34 Prozent davon waren Notebooks. Da diese übers Jahr um 22,4 Prozent zulegten, konnte das leichte Minus bei den Desktop-Verkäufen zumindest teilweise kompensiert werden.

Dabei konnten nur Acer und Fujitsu Siemens ihrer Favoritenrolle gerecht werden und deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. HP hingegen hielt mit einem Mini-Plus von 3,2 Prozent gerade einmal seinen fünften Platz.

Anders im Desktop-Bereich: Hier legte HP zweistellig zu und holte sich Rang zwei von Medion zurück. Der Aldi-Lieferant verlor als einziger Top-Five-Anbie- ter über das Gesamtjahr Marktanteile.

Im Weihnachtsquartal konnte die Branche insgesamt nur 3,2 Prozent mehr PCs an den Kunden bringen. Selbst die fast schon gewohnten Höhenflüge von Acer schwächten sich sichtbar ab. In Q4/04 konnte das taiwanesische Unternehmen nur noch halb so stark zulegen wie in den Quartalen davor.

Es macht sich allenthalben eine gewisse Marktsättigung bemerkbar - vor allem in den bisher so stark wachsenden Einstiegssegmenten. Darunter musste besonders stark Medion leiden. Führte der Aldi-Lieferant im Vergleichszeitraum 2003 noch das deutsche PC-Ranking an, verloren die Essener im vierten Quartal 2004 satte 22 Prozent Marktanteil.

Wie stark die Verkaufszahlen günstiger Consumer-Notebooks die Rankings beherrschen, aber nicht die Umsätze und Profite ankurbeln, zeigt das Beispiel IBM. Big Blue verkündete dieser Tage, dass die deutsche PC-Division (PCs und Notebooks) im Jahr 2004 anders als die PCD weltweit sehr profitabel gearbeitet habe. Und besonders stolz war man darauf, dass im vierten Quartal 2004 erstmals mehr als 100.000 Thinkpads verkauft werden konnten - und zwar in der Central Region.

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