Nutzer verwechseln oft Hersteller- und Produktnamen

04.10.2002
Antivirensoftware ist im IT-Security-Bereich die am häufigsten eingesetzte Waffe gegen Angriffe von außen — und das sowohl von Privat- als auch von Business-Anwendern. Die Marktforscher von Frost & Sullivan haben sich die europäischen Kunden in diesem Bereich einmal genauer angesehen.

Bei der Umfrage unter rund 200 europäischen IT-Entscheidern stellte sich heraus, dass die Produktnamen von Antivirenprogrammen bekannter sind als die Namen der Hersteller. Fast jeder konnte einen oder mehrere Namen nennen. Häufig jedoch wurden Firmenname und Produktname verwechselt. Laut Frost geschah dies vor allem, wenn von den beiden Marktführern Network Associates und Symantec die Rede war.

Am bekanntesten ist McAfee von Network Associates. Die größte Zufriedenheit scheint unter Kunden von Sophos zu herrschen. Was die Entwicklung der installierten Kundenbasis angeht, bescheinigt Frost wiederum Trend Micro die besten Aussichten: Neben der hohen Zufriedenheit der Kunden liegt das wohl daran, dass sich das Unternehmen auf den Servermarkt konzentriert und dieser schneller wächst als der Desktopmarkt.

"Viele Nutzer sind der Überzeugung, es sei am effektivsten, zwei oder mehr komplementäre Antivirenlösungen verschiedener Anbieter an verschiedenen Orten in ihrem Netz einzusetzen", berichtet José Lopez, Sicherheitsexperte bei Frost & Sullivan. "So kommen die Stärken der auf verschiedene Gebiete wie Server oder Desktop spezialisierten Anbieter zum Tragen."

Antivirensoftware wird am häufigsten bei E-Mail-Servern eingesetzt. Weniger Anwender haben den Schutz vor Viren auf den Desktops. An dritter Stelle wurden die firmeneigenen Internet-Gateways als Einsatzort genannt. Überraschenderweise ist der Preis kaum ein Kriterium bei der Auswahl von Antivirensoftware. Vielmehr legen die Nutzer Wert auf eine hohe Erkennungsrate und -geschwindigkeit. Fast ebenso wichtig sind die Aktualität und das möglichst einfache Update der Virendefinitionen.

Die Marktführer in Europa sind laut Frost eindeutig Network Associates mit McAfee und Symantec mit Norton Antivirus. Allerdings halten die Marktforscher deren Stellung im Markt nicht für unantastbar. Auch kleinere, derzeit noch regionale Anbieter wie Panda Software (Spanien), Sophos oder Message Labs (Großbritannien), F-Secure (Skandinavien) oder Kaspersky Labs (Russland) haben gute Chancen. Das liegt vor allem an ihrem Bekanntheitsgrad in ihren Heimatmärkten.

www.frost.com

ComputerPartner-Meinung:

Frost & Sullivan hat sich auf eine relativ kleine Basis von Befragten gestützt, dann aber sehr genau nachgefragt. Es stellt sich allerdings prinzipiell die Frage, ob Antivirensoftware im Business-Bereich mittlerweile noch als einzelnes Produkt bewertet werden kann. Je mehr die Hersteller ihre Antivirenprodukte in komplette Sicherheitslösungen mit einbinden, desto weniger kommen Kriterien wie der Bekanntheitsgrad des Produktnamens zum Tragen. (gn)

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