US-Präsident antwortet im Web live auf Bürgerfragen

Obama lädt zur Online-Fragestunde

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Der amtierende US-Präsident Barack Obama wird am heutigen Donnerstag erstmals ein öffentliches Internet-Hearing abhalten, bei dem er live vor der Kamera Fragen aus der Bevölkerung beantwortet.

Der amtierende US-Präsident Barack Obama wird am heutigen Donnerstag erstmals ein öffentliches Internet-Hearing abhalten, bei dem er live vor der Kamera Fragen aus der Bevölkerung beantwortet. "Das Weiße Haus steht für Fragen offen. Wir laden Sie ein, an unserer Online-Rathaussitzung teilzunehmen", heißt es in der entsprechenden Ankündigung auf der Homepage des Weißen Hauses. Thema der interaktiven Fragestunde werden die Finanzkrise und die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen Probleme sein. Hierzu haben in den vergangenen Wochen 71.697 US-Bürger insgesamt 78.506 Fragen eingeschickt, aus denen die Internetnutzer anschließend ihre Favoriten wählen konnten. "Wir werden das Internet dazu verwenden, um der Bevölkerung Zugang zum Weißen Haus zu verschaffen, damit wir dort über unsere Wirtschaft sprechen können", erklärt Obama in einer Videobotschaft.

"Dem Internet kommt mittlerweile eine zentrale Bedeutung bei der politischen Kommunikation zu. Obama sticht in dieser Hinsicht deutlich hervor. Dass er mit den neuen Medien besonders gut umgehen kann, hat er nicht nur während seines Wahlkampfes, sondern auch in den ersten Monaten seiner Präsidentschaft bewiesen", stellt Florian Perlot, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Strategieanalysen (ISA) in Wien , im Gespräch mit pressetext fest. Der US-Präsident habe es durch konsequente Arbeit im Web geschafft, eine breite Unterstützung in der Bevölkerung aufzubauen. "Dieses Vorgehen hat sicherlich Vorbildwirkung für Europa. Man muss in diesem Zusammenhang aber bedenken, dass das US-Wahlsystem wesentlich personenzentrierter ist als hierzulande. Als individualisierbare Präsentationsplattform kommt dem Internet daher in der US-Politiklandschaft eine besonders starke Bedeutung zu", ergänzt Perlot.

Dass Obama über das Internet eine direkte Kommunikation zwischen Politik und Bevölkerung ermöglicht, sei eine begrüßenswerte Initiative. "Es ist demokratiepolitisch gesehen extrem wichtig, dass der Gewählte den direkten Kontakt zu den Wählern sucht", betont Perlot. Das Web sei für diese Aufgabe besonders gut geeignet. "Politikern ist es in der Regel nicht möglich, alle Bürgeranfragen zu beantworten. Mit der aktuellen Online-Aktion löst Obama dieses Problem sehr geschickt und kostengünstig", meint der ISA-Experte. Die hohe Zahl an eingesandten Fragen zeige eindrucksvoll, dass der US-Präsident mit seiner Strategie bei der Bevölkerung sehr gut ankomme. "Gerade in Krisenzeiten ist es für die Politik wichtig, den Kontakt zum Bürger zu suchen. Im Fall Obamas spielt aber sicherlich auch ein gewisses politisches Kalkül eine Rolle. Die Online-Fragestunde ist eine gute Möglichkeit, um seine Botschaft an den Mann zu bringen und dadurch den politischen Druck auf den Kongress, dessen Zustimmung er für die Absegnung seiner Budgetpläne braucht, zu verstärken", so Perlot abschließend. (pte) (wl)

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