Passend zur CP-Umfrage "Warum wollen Firmen weniger Office-Updates haben als von Microsoft erwartet und halten stattdessen an alten Programmen fest?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger" seine Gedanken gemacht:
Irgendwie ist die Botschaft der neuen, übersichtlicheren, leichteren, intuitiveren und noch intelligenteren Benutzeroberfläche der Office-Version 2010 noch nicht so recht beim Benutzer angekommen. So wie bei Vista und auch konsequenterweise bei Windows 7 wurden beim neuen Office die Menüstruktur und einige brauchbare Funktionen in verschachtelten, nicht unbedingt logischen "Unterunteruntermenüs" versteckt. Nun prangt blühender Unsinn in Form von Wetterberichten, Diashows und News auf dem Desktop.
Bei Office wurden nicht nur die Paketkomponenten geändert, auch Oberfläche, Funktionen, Formatvorlagen, Feldeigenschaften entziehen sich der gewohnten Produktivität. Wer will da freiwillig wechseln? Auch Adobe, ebenfalls bekannt durch suboptimale Menüstrukturen und merkwürdige Logik, wundert sich, dass seine Kunden nicht jede Pixelkosmetik mitmachen.
Den Wert des Marketinggeschreis weiß die professionelle Kundschaft heutzutage einzuschätzen. Wenn dazu noch der sichtbare Nutzen fehlt, sind Versionswechsel für die Anwender nur eines: teuer. Und was genau sollen die neuen Office-Programme besser können? Die PDF-light-Funktion oder das proprietäre XML-Format?
Der Office-Umsteiger von 2003 darf zuerst einmal ein paar Tage mit Menüanpassungen verschwenden und Grundfunktionen suchen. Arbeitet er gar professionell, ist Frustration Programm. Sich nach 15 Jahren Office-Erfahrung wie ein Anfänger im Grundkurs zu fühlen, trägt nicht gerade zu einer Umsteigeempfehlung bei.
Und sollte wirklich etwas verbessert worden sein, ob Stabilität oder was auch immer – es interessiert dann nicht! Groß verwundert kann Microsoft aber darüber nicht sein, sprechen doch die Foren und Umfragen seit Jahren eine eindeutige Sprache. Bunt und laut ist ja so viel einfacher und profitabler als ein leiser, intelligenter Fortschritt.
Mein Fazit: Wieso ist die Fähigkeit des Vorausdenkens in den Schlüsselpositionen der heutigen Produktentwicklung oftmals verloren gegangen? Die Jugend bei Microsoft & Co. muss lernen.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)