Olap-Leistungsvergleich

25.04.2002

Applix (H-Olap-Architektur)

Charakteristik

Diese Lösung zeichnet sich vor allem durch ihre überlegene Schnelligkeit aus. Sie verfügt über die höchste Ar-beitsgeschwindigkeit aller getesteten Tools, da es die Datenvorhaltungen im Hauptspeicher vornimmt und nicht auf Datenbanken beziehungsweise Festplatte zurückgreifen muss. Die effiziente Speicherform und die umfang-reiche analytische Funktionalität ermöglichen es, Plan-Ist- und Was-wäre-wenn-Szenarien in Echtzeit durch-zuführen. Der multidimensionale Server sowie die gut durchdachte Architektur sind weitere Stärken von Applix. Seine gute Integration in Excel dürfte darüber hinaus für eine schnelle Akzeptanz dieses Werkzeugs sorgen.

Fazit

Die Schwächen dieses Tools liegen hauptsächlich in einem wenig komfortablen Query und Reporting. Für die Ein-ladung multidimensionaler Daten ist darauf zu achten, dass ein ausreichend großer Hauptspeicher zur Verfügung steht.

Anwender, die besonderen Wert auf Arbeitsgeschwindig-keit und umfangreiche analy-tische Auswertungen legen, dürften mit Applix gut bedient sein.

Brio Technology (D-Olap-Architektur)

Charakteristik

Die Stärken des Olap-Tools von Brio Technology liegen in der offenen Architektur. Mit diesem Tool kann eine breite Nutzergruppe angebunden werden. Es bietet eine ausgereifte Weblösung mit einer der Client-Server-Architektur entsprechenden Funktionalität. Die von Brio angebotene Portallösung geht in die gleiche Richtung. Ungeübte User finden sich leicht zurecht. Hinsicht-lich der anzubindenden Datenquellen zeichnet sich dieses Tool durch seine Plattformunabhängigkeit aus. Der Schwerpunkt der bereitgestellten Funktionalitäten liegt im Bereich des Reporting und weniger bei den analytischen Fähigkeiten.

Fazit

Die analytischen Möglichkeiten sind begrenzt und sehr abhängig von dem eingesetzten RDBMS (Relationales Datenbank-Management-System). Ein Forecasting kann nicht durchgeführt werden, Gleiches gilt für Was-wäre-wenn-Szenarien.

Das Olap-Tool von Brio Technology hat einen deutlichen Schwerpunkt auf dem Reporting. Es ist problemlos als Frontend für einen Olap-Server einsetzbar, verfügt über eine eigene Entwicklungsplattform für EIS und eignet sich besonders für die Erstellung von Reports und Stan-dardabfragen. Aufgrund der einfachen und schnell zu implementierenden D-Olap-Architektur ist sie vor allem für abteilungsbezogene Lösungen geeignet. Dieses Tool wendet sich vor allem an Endanwender, die Wert auf Standardreports legen.

Business Objects (D-Olap-Architektur)

Charakteristik

Für das Olap-Tool des französischen Herstellers Business Objects ergab der Csion-Test sehr gute Ergebnisse in Bezug auf die Endanwenderorientierung: Business Objects besticht durch eine leichte Handhabung und eine ansprechende Benutzeroberfläche. Die Reportingfähigkeiten sind ebenfalls sehr gut zu bewerten. Analysen und Modifikationen können bequem per Drag & Drop durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der guten Integrierbarkeit von Business Objects in vorhandene Systeme. Darüber hinaus ist das Tool plattformunabhängig.

Fazit

Business Objects ist das ideale Tool für den Endanwender, der schon in kurzer Zeit selbständige Analysen vornehmen will. Das Werkzeug ist in der Handhabung einfach und sehr anwenderfreundlich konzipiert. Allerdings eignet sich Business Objects vorwiegend für kleinere und mittlere Datenvolumen. Die Anbindung multidimensionaler Datenbanken erweist sich als schwierig. Auch für Anwender, die zahlreiche komplexe Analysevorgänge vornehmen wollen, ist es nicht zu empfehlen, weil vordefinierte finanz-mathematische und statistische Funktionalitäten fehlen. Allgemein sind D-Olap-Architekturen aufgrund ihrer einfachen Struktur und ihrer schnellen Implementierung beson-ders für abteilungsbezogene Lösungen geeignet.

Microstrategy (R-Olap-Architektur)

Charakteristik

Die Stärken des Systems des Washingtoner Herstellers Microstrategy liegen vor allem in seinen analytischen Fähigkeiten sowie der Möglichkeit, auch sehr große Datenmengen, bis in den Terabyte-Bereich hinein, zu verwalten. Weiterhin lässt sich dieses Tool sehr gut in eine bestehende relationale Datenstruktur integrieren. Weitere Vorteile sind eine gute Weblösung sowie die umfangreichen Möglichkeiten im Bereich der Adminstration.

Fazit

Microstrategy ist optimal für den so genannten Power-User geeignet, der große Datenmengen zu verwalten hat und umfangreiche Analysen durchführen will. Die Benutzeroberfläche ist bei Microstrategy als recht gewöhnungsbedürftig zu bewerten. Die Formatierungsfähigkeiten der Reports sind eingeschränkt. Aufgrund der R-Olap-Architektur ist darüber hinaus keine multidimensionale Datenbank als Datenlieferant möglich, und der gleichzeitige Zugriff auf mehrere Datenbanken ist nur eingeschränkt möglich. Die R-Olap-Architektur führt dazu, dass bei kleineren und mittleren Datenmengen die Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zu multidimen-sionalen Olap-Servern niedriger ist.

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