Onstream BV will alleine weitermachen

29.03.2001

Onstream ist tot, es lebe Onstream! In diesem Ausruf lässt sich zusammenfassen, was sich derzeit beim Hersteller für Bandspeicherlaufwerke abspielt. Nachdem die Konzernmutter Onstream Inc. mit Sitz in Longmont, Colorado, am 16. März Konkurs angemeldet hat, und auch die für den europäischen Vertrieb zuständige Tochter Onstream International Ltd. in London zugemacht wird, versucht jetzt die zweite Tochtergesellschaft, On-stream BV, vom niederländischen Eindhoven aus alle Geschäftstätigkeiten weiterzuführen.

"Schließlich gehen die Geschäfte speziell in Europa gut", erklärt Toine Stokbroekx, Sales-Manager Central Europe, den geplanten Alleingang, "die jüngsten Ereignisse sind für uns eine Überraschung gewesen". Zuletzt seien die Absatzzahlen stetig in die Höhe gegangen, vor allem da Konkurrent Hewlett-Packard keine Streamer aus der Colorado-Reihe mehr liefere, erläutert Stokbroekx. Der Grund für die Pleite liegt für ihn in den hohen Kosten, die die drei Konzernteile in Verwaltung und Marketing verursacht hatten. Zur Verwirklichung des jüngsten Plans fehlen allerdings noch genügend neue Investoren. Entscheidungen darüber sollen jedoch noch in den nächsten Tagen fallen. "Für den deutschen Markt", betont Stokbroekx, "ändert sich durch die Umstrukturierung gar nichts, da der bundesweite Vertrieb auch vorher schon von den Niederlanden aus gemanagt wurde." Von ehemals 350 Mitarbeitern weltweit würden, so der Onstream-Manager, etwa 220 übrig bleiben, und fast alle davon in Eindhoven, wo Forschung, Entwicklung und Produktion schon immer seit der Firmengründung 1998 ansässig waren. (tö)

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