Keine proprietären Treiber

Open-PC – Rechner mit freier Software

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das Projekt "Open-PC" hat einen Rechner vorgestellt, der ausschließlich mit freier Software und offenen Treibern konfiguriert wird.

Das im Sommer 2009 gestartete Projekt "Open-PC" hat den ersten Rechner vorgestellt, der ausschließlich mit freier Software und offenen Treibern konfiguriert wird. Der nach den Wünschen und Anforderungen der Open-Source- und Freien-Software-Community entwickelte Desktop-PC soll ab Ende Februar für 359 Euro erhältlich sein. Mit dem Vorstoß wollen die Projektinitiatoren die Qualität von Hardware-Lösungen auf Basis freier Software anheben.

Der angekündigte Open-PC ist als Nettop konzipiert. Die Bezeichnung charakterisiert eine Geräteklasse, die analog zu den populären Netbooks zunehmend auch für kleine, kompakte Desktop-PCs verwendet wird. Laut den nun veröffentlichten Spezifikationen kommt im Inneren ein Atom N330 1,6 GHz Dual-Core Prozessor zum Einsatz. Neben 3 GB RAM und einer 160 GB großen Festplatte wird der Open-PC mit einem vorinstallierten KDE-Betriebssystem auf Linux-Basis ausgeliefert. Für die grafische Rechenarbeit ist ein Intel Graphics Accelerator 950 mit an Board.

Bei der Vorstellung des Projektes vergangenen Sommer wies openDesktop.org-Initiator Frank Karlitschek auf die schlechte Abstimmung vieler Systeme hin. Die meisten Hardwareanbieter würden vorinstallierte Software ungetestet übernehmen bzw. nicht auf die notwendige Treiberkompatibilität achten. Das führe zu anfälligen und fehlerhaften Systemen, die wiederum ein schlechtes Licht auf freie Software im Allgemeinen werfen und für Frustration in der Community sorgen würden. Dass derartige Systeme bisher nicht zur vollständigen Zufriedenheit funktionieren, führt Karlitschek auch auf die fehlende Einbindung der Community zurück.

Um die Wünsche der Freien-Software-Szene optimal berücksichtigen zu können, führten die Open-PC-Initiatoren zwei Umfragen durch, in denen über die gewünschten Hardware- und Softwareanforderungen abgestimmt werden konnte. Die mehrheitlich europäischen Teilnehmer sollen nun ein abgestimmtes Paket erhalten, das auch von Usern mit geringem technischem Know-how reibungslos benutzt werden kann. Als vorinstallierte Softwarekomponenten sind neben dem KDE-Desktop unter anderem Firefox, OpenOffice, der offene Medienplayer Amorak sowie der Fotomanager Digikam inkludiert. Außerdem will man einen Telefon- und E-Mail-Support für den Open-PC anbieten. (pte/tö)

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