OpenOffice 3 startet in die öffentliche Beta

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Entwickler von OpenOffice haben die Public-Beta-Phase zur Version 3.0 des freien Office-Pakets gestartet. Die neue Version läuft erstmals nativ unter Mac OS X.

Die Entwickler von OpenOffice haben die Public-Beta-Phase zur Version 3.0 des freien Office-Pakets gestartet. Die neue Version von OpenOffice läuft erstmals nativ unter Mac OS X und kann die OOXML-Dateien (Office Open XML) von Microsoft Office 2007 importieren. Auch das künftige ODF 1.2 wird unterstützt.

Das Software-Paket bietet ein neues Start-Center für One-Click-Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Im Bereich der einzelnen Anwendungen erlaubt etwa die Tabellenkalkulation "Calc" umfangreichere Tabellen, während die Textverarbeitung "Writer" mehrere Seiten gleichzeitig anzeigen kann. Die Beta-Version ist in deutscher Sprache verfügbar, die finale Release-Version von OpenOffice 3.0 soll bereits im September 2008 folgen.

Besonders Mac-User dürfen sich über die neue Version von OpenOffice freuen. Erstmals wird das Paket ohne X11-Server auskommen und sich vollständig in die Aqua-Oberfläche von Mac OS X integrieren. "Die native Mac-OS-X-Version ist für uns ein wichtiger Meilenstein", meint Florian Effenberger, Sprecher von OpenOffice, gegenüber pressetext. "Die Nachfrage nach dieser Version war gerade in den letzten Monaten enorm", ergänzt er. Durch eine Anbindung an die Accesibility-APIs von Mac OS X werde zudem die Zugänglichkeit bei OpenOffice besser unterstützt als durch zahlreiche Mitbewerber.

Unabhängig vom Betriebssystem begrüßt ein Start-Center User, wenn sie das Office-Paket aufrufen, und erlaubt mit einem Klick, die Arbeit an einem neuen Dokument in einer der Komponenten zu beginnen. Erleichterungen bei der Arbeit verspricht bei Writer die gleichzeitige Anzeige mehrerer Seiten großer Dokumente ebenso wie eine verbesserte Notiz-Funktion, die Kommentare direkt neben dem Dokument anzeigt. In Calc können statt bisher 256 nun insgesamt 1.024 Spalten genutzt werden und das Tool "Solver" verspricht Hilfe bei der Lösung von Optimierungsaufgaben. Weiters gibt es ein Kollaborations-Werkzeug für Spreadsheets, um eine Zusammenarbeit an Dokumenten zu erleichtern. In dem Präsentationsprogramm "Impress" und dem Zeichen-Tool "Draw" wurde das Werkzeug zum Beschneiden von Bildern angepasst, um eine intuitivere Bedienung per Maus zu erlauben. Beim gesamten Office-Paket sorgen ferner neue Icons für einen frischen Look.

Im Bereich der Dokumentformate wird OpenOffice 3.0 in der Lage sein, Dokumente aus Microsoft Office 2007 zu importieren - also OOXML-Dateien. Ein Export in diesem Format ist allerdings nicht möglich. Effenberger verweist diesbezüglich auf bekannte Probleme von OOXML, etwa, dass das OOXML von Office 2007 nicht mit jenem identisch ist, das als ISO-Standard anerkannt wurde. Das eigene Dokumentformat ODF wird allerdings bereits in der Version 1.2 unterstützt, das sich noch in Entwicklung befindet und seinerseits ebenfalls nicht mit dem ODF-Standard der ISO identisch ist. Nach einem Zeitplan, der im Februar 2008 vom zuständigen technischen Komitee der Organization for the Advancement of Structured Information Standards http://www.oasis-open.org skizziert wurde, könnte ODF 1.2 im Sommer 2009 zum ISO-Standard werden.

Die Beta-Version von OpenOffice 3.0 ist ab sofort in deutscher Sprache verfügbar. Neben der nativen Version für Mac OS X gibt es Versionen für Windows, Linux und Solaris. User, die sich nicht mit Testversionen herumschlagen wollen, müssen aber voraussichtlich nicht all zu lange warten. "Der finale Release wird für den September erwartet", so Effenberger. (pte) (wl)

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