Also-Actebis

Optimismus trotz Stagnation

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Nachdem erst kürzlich Tech-Data-Managerin Els Demeester vor einer Rezession gewarnt hat, malt nun auch Also-Actebis ein wenig optimistisches Bild des Gesamtmarkts für die nahe Zukunft
Noch ist nicht alles eitler Sonnenschein in Soest wie die dunklen Wolken über dem Also-Actebis-Gebäude zeigen.
Noch ist nicht alles eitler Sonnenschein in Soest wie die dunklen Wolken über dem Also-Actebis-Gebäude zeigen.

Nachdem erst kürzlich Tech-Data-Managerin Els Demeester vor einer Rezession gewarnt hat, malt nun auch Also-Actebis ein wenig optimistisches Bild des Gesamtmarkts für die nahe Zukunft: "Wir gehen davon aus, dass sich die Consumer-Marktnachfrage nicht deutlich belebt und sich die Rahmenbedingungen insgesamt verschlechtern", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Insgesamt geht der fusionierte Also-Actebis-Konzern von einer Stagnation des ITK-Markts im vierten Quartal aus.

Im dritten Quartal war der Markt in den für Also-Actebis relevanten Regionen sogar rückläufig. Während die Nachfrage im Geschäftskundensegment laut Also-Actebis zwar leicht zulegte, war das Consumer-Geschäft durch deutliche Kaufzurückhaltung geprägt.

Die Also-Actebis-Ergebnisse sind nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar, da manche Ergebnisse noch vor der Zusammenlegung erhoben wurden und zudem fusionsbedingte Sonderfaktoren zum tragen kommen. Berücksichtigt man diese Parameter, errechnet der Distributor ein bereinigtes EBITDA von 61,2 Millionen Euro für die ersten neun Monate im laufenden Jahr. Damit ist man knapp auf Vorjahresniveau von 61,8 Millionen. Der Umsatz betrug in diesem Zeitraum rund 4,4 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn bereinigt um die Sonderfaktoren in Höhe von 11,7 Millionen kommt auf 21, 5 Millionen Euro. (Vorjahr lag der Vergleichswert bei 27,1 Millionen). Der ausgewiesene Konzerngewinn beträgt 9,8 Millionen. Die Bilanzsumme beläuft sich per 30. September 2011 auf 1,188 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei liegt bei 28 Prozent.

Also-Actebis interpretiert die Ergebnisse als "stabile Geschäftsentwicklung in rückläufigem Markt". Die Zusammenlegung von Also und Actebis betrachtet man als abgeschlossen. Alle Kunden- und Herstellerpartner werden nun über eine einheitliche IT-Infrastruktur auf SAP-Basis betreut. Insbesondere in Deutschland und Norwegen, wo sowohl Also, als auch Actebis aktiv waren, waren besondere Integrationsmaßnahmen notwendig. Der Distributor beziffert die daraus resultierenden Sonderkosten auf 5,8 Millionen Euro. In diesem Betrag sind insbesondere auch Personalkosten für die Restrukturierung enthalten.

Insgesamt sieht sich Also-Actebis auf Kurs, auch was die Umsetzung des selbst verordneten "MORE"-Programms betrifft. Darunter verstehen die Also-Actebis-Sprachakrobaten Maintain, Optimize, Reinvent und Enhance. So wurde laut Also-Actebis im Bereich "Maintain" des operative Geschäft in den letzten neun Monaten gesichert. Unter "Optimize" versteht der Distributor die Umsetzung von Synergien, die sich durch die Fusion ergeben haben, sowie die erweiterte Zusammenarbeit, beispielsweise mit Herstellern wie IBM und Microsoft. Dazu kommen noch neue Herstellerverträge wie mit Cisco. In der Schweiz konnten zwei große Logistik-Fulfilment-Verträge gewonnen werden, wodurch der Anteil des margenstarken Servicegeschäftes weiter ausgebaut werden konnte. Dies verbucht der Grossist unter "Reinvent". Als Beispiel für den Punkt "Enhance" nennt das Unternehmen unter anderem die Übernahme von Druckerfachmann.de, mit der das Serviceangebot für den Fachhandel weiter ausgebaut werden soll. (awe)

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