Nachdem erst kürzlich Tech-Data-Managerin Els Demeester vor einer Rezession gewarnt hat, malt nun auch Also-Actebis ein wenig optimistisches Bild des Gesamtmarkts für die nahe Zukunft: "Wir gehen davon aus, dass sich die Consumer-Marktnachfrage nicht deutlich belebt und sich die Rahmenbedingungen insgesamt verschlechtern", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Insgesamt geht der fusionierte Also-Actebis-Konzern von einer Stagnation des ITK-Markts im vierten Quartal aus.
Im dritten Quartal war der Markt in den für Also-Actebis relevanten Regionen sogar rückläufig. Während die Nachfrage im Geschäftskundensegment laut Also-Actebis zwar leicht zulegte, war das Consumer-Geschäft durch deutliche Kaufzurückhaltung geprägt.
Die Also-Actebis-Ergebnisse sind nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar, da manche Ergebnisse noch vor der Zusammenlegung erhoben wurden und zudem fusionsbedingte Sonderfaktoren zum tragen kommen. Berücksichtigt man diese Parameter, errechnet der Distributor ein bereinigtes EBITDA von 61,2 Millionen Euro für die ersten neun Monate im laufenden Jahr. Damit ist man knapp auf Vorjahresniveau von 61,8 Millionen. Der Umsatz betrug in diesem Zeitraum rund 4,4 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn bereinigt um die Sonderfaktoren in Höhe von 11,7 Millionen kommt auf 21, 5 Millionen Euro. (Vorjahr lag der Vergleichswert bei 27,1 Millionen). Der ausgewiesene Konzerngewinn beträgt 9,8 Millionen. Die Bilanzsumme beläuft sich per 30. September 2011 auf 1,188 Milliarden Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei liegt bei 28 Prozent.
- Nun wirft auch der Vice President Marketing & PR, Oliver Kaiser, das Handtuch.
- Jüngster prominenter Abgang: Matthias Jablonski, bisher bisher VP Key Account Solution Sales bei Also.
- Bis Mitte August 2012 war Jochen Bless für den Volume-Vertrieb zuständig.
- War bis Mitte August 2012 für den VAD-Bereich verantwortlich: Reinhold Egenter
- Einer der hochkarätigen Also-Actebis-Abgänge: CEO Klaus Hellmich.
- Maija Strandberg hat im Mai 2012 Das Unternehmen verlassen. Sie war Mitglied der Konzernleitung und Geschäftsführerin der finnischen Niederlassung.
- Michael Dressen war zuletzt sowohl bei der Also Deutschland GmbH als auch bei der Actebis Peacock GmbH Geschäftsführer. Mittlerweile ist Dressen Geschäftsführer bei Tech Data.
- Nach der Fusion wurde bei der Besetzung der Führungsebene ein Name vermisst: Uwe Neumeier, vormals Geschäftsführer der Actebis Peacock GmbH. Die Konsequenz: Neumeier verließ das Unternehmen „aus persönlichen Gründen“.
- Auch Roland Franze gehört zu den prominenten Opfern der Fusion: Er war Vertriebs- und Marketing-Chef bei Also in Straubing. Bei der Wahl der 100 wichtigsten Köpfe im Channel belegte der Manager einen hervorragenden 17. Platz.
- Als Volker Schwellenberg die NT plus-Führung an Volker Flemming abgab, um „Aufgaben in der Actebis-Gruppe“ wahrzunehmen, war dies schon ein Abschied auf Raten. Derzeit fungiert Schwellenberg als Vorstand der Edder AG.
- Manfred Cordes, bei Actebis Business Unit Manager für das HP-Team, wurde bereits bei der Hausmesse Channel Trends+Visions in Bochum im April 2011 vermisst. Mittlerweile ist Cordes beim Mitbewerber Tech Data unter Vertrag.
- Christian Schneider war Retail-Chef und Member of Management Board bei Also. Im Juni 2011 wurde Schneider bei Ingram Micro Director SMB & Marketing Communication. Mitte 2013 verlor er auch diesen Job.
- Auch Sybille-Angela Lücke hat Also-Actebis verlassen. Sie war bei Also als Manager Business Unit IBM angestellt. Ihre vorherige Stationen waren COS, Iomega und Epson.
- Mit der neu formierten Also-Actebis-Spitze kam das Aus für Actebis-VAD-Chef Dieter Hahn. Vor Actebis war Hahn Managing Director von DNS (heute Arrow ECS).
- Der langjährige Vertriebschef und Managing Director bei Also, Thomas Kasper, war nach der Fusion auch im Gesamtkonzern für den Vertrieb zuständig. Allerdings verließ Kasper das Unternehmen "auf eigenen Wunsch". Mittlerweile ist er bei Tech Data. Sein Nachfolger wurde Guido Wirtz.
- Ein weiterer Ex-Also-Manager wird künftig nicht mehr in der Konzernleitung vertreten sein: Laisvunas Butkus war Geschäftsführer von Also in Estland, Lettland und Litauen und nach der Fusion Konzernleitungsmitglied.
Also-Actebis interpretiert die Ergebnisse als "stabile Geschäftsentwicklung in rückläufigem Markt". Die Zusammenlegung von Also und Actebis betrachtet man als abgeschlossen. Alle Kunden- und Herstellerpartner werden nun über eine einheitliche IT-Infrastruktur auf SAP-Basis betreut. Insbesondere in Deutschland und Norwegen, wo sowohl Also, als auch Actebis aktiv waren, waren besondere Integrationsmaßnahmen notwendig. Der Distributor beziffert die daraus resultierenden Sonderkosten auf 5,8 Millionen Euro. In diesem Betrag sind insbesondere auch Personalkosten für die Restrukturierung enthalten.
Insgesamt sieht sich Also-Actebis auf Kurs, auch was die Umsetzung des selbst verordneten "MORE"-Programms betrifft. Darunter verstehen die Also-Actebis-Sprachakrobaten Maintain, Optimize, Reinvent und Enhance. So wurde laut Also-Actebis im Bereich "Maintain" des operative Geschäft in den letzten neun Monaten gesichert. Unter "Optimize" versteht der Distributor die Umsetzung von Synergien, die sich durch die Fusion ergeben haben, sowie die erweiterte Zusammenarbeit, beispielsweise mit Herstellern wie IBM und Microsoft. Dazu kommen noch neue Herstellerverträge wie mit Cisco. In der Schweiz konnten zwei große Logistik-Fulfilment-Verträge gewonnen werden, wodurch der Anteil des margenstarken Servicegeschäftes weiter ausgebaut werden konnte. Dies verbucht der Grossist unter "Reinvent". Als Beispiel für den Punkt "Enhance" nennt das Unternehmen unter anderem die Übernahme von Druckerfachmann.de, mit der das Serviceangebot für den Fachhandel weiter ausgebaut werden soll. (awe)