Oracle schießt gegen IBM: Informix-Kunden laufen zu uns über

23.01.2003
Der Kampf um Datenbankkunden bleibt auch im dritten Jahr der IT-Krise hart; die Kosten für Segelwettbewerbe sind, unabhängig davon ob man gewinnt oder verliert, immens, und außerdem schenkt Oracle bekanntlich seinen Konkurrenten sowie so mehr ein, als diese ihrerseits austeilen. Insofern verwundert nicht, dass die Ellison-Company eine Marktuntersuchung, deren Auftraggeber der Datenbaknabiter selbst ist, veröffentlicht, der zufolge fast zwei Drittel (61 Prozent) von mehr als „150 befragten europäischen Informix-Kunden“ auf Oracle statt auf die Datenbank der Muttergesellschaft IBM migrieren würden. Lediglich zehn Prozent wählten die zweite Alternative, habe der von Oracle beauftragte amerikanische CRM-Anbieter Harte-Hanks festgestellt. Zur Erinnerung: Als IBM im April 2001 Informix für eine Milliarde Dollar schluckte, wurde die weltweite Kundenbasis von Informix auf rund 120.000 Kunden geschätzt. Auf den europäischen Markt entfielen zirka 20 Prozent der Kunden. Die „Auftragstudie", so Oracle, habe ferner ergeben, dass ein Drittel der Befragten bereits auf Oracle-Datenbanken umgestiegen seien. Als Gründe für die Migration zu seiner Oracle9i gibt der Datenbank-Anbieter „die Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Produktes" an, ferner, dass er „das beste Migrationstool für Informix-Benutzer" anbiete. Zudem offeriere Oracle „besseren Support für Standardapplikationen" und habe auch den besseren Anwendungsserver. Infolgedessen bezweifelt die Ellison-Company, dass der milliardenschwere Kauf von Informix durch IBM sich je rentiere: Die Informix-Kunden liefen davon. Hintergrund für diese Marketingkampagne dürfte unter anderem sein, dass IBM seit 2001, nicht zuletzt dank des Kaufs von Informix, am bis dato festgemauerten Datenbankthron Oracles rüttelt. Gestützt auf Zahlen des US-Marktforschers Gartner, hatte IBM erstmals überhaupt den Platz Eins in der weltweiten Umsatz-Hackordnung der DBMS-Datenbankanbieter (Database Management Systeme inklusive Mainframes und AS/400) übernommen. Das Unix-Geschäft (RDBMS; Relational DBMS) allerdings wird laut Gartner von Oracle dominiert. Zudem war etwa zum gleichen Zeitpunkt Kritik an Oracles Lizenzmodell und Geschäftsgebaren laut geworden - eine Kritik, die bis heute nicht verstummt ist. (wl)

Der Kampf um Datenbankkunden bleibt auch im dritten Jahr der IT-Krise hart; die Kosten für Segelwettbewerbe sind, unabhängig davon ob man gewinnt oder verliert, immens, und außerdem schenkt Oracle bekanntlich seinen Konkurrenten sowie so mehr ein, als diese ihrerseits austeilen. Insofern verwundert nicht, dass die Ellison-Company eine Marktuntersuchung, deren Auftraggeber der Datenbaknabiter selbst ist, veröffentlicht, der zufolge fast zwei Drittel (61 Prozent) von mehr als „150 befragten europäischen Informix-Kunden“ auf Oracle statt auf die Datenbank der Muttergesellschaft IBM migrieren würden. Lediglich zehn Prozent wählten die zweite Alternative, habe der von Oracle beauftragte amerikanische CRM-Anbieter Harte-Hanks festgestellt. Zur Erinnerung: Als IBM im April 2001 Informix für eine Milliarde Dollar schluckte, wurde die weltweite Kundenbasis von Informix auf rund 120.000 Kunden geschätzt. Auf den europäischen Markt entfielen zirka 20 Prozent der Kunden. Die „Auftragstudie", so Oracle, habe ferner ergeben, dass ein Drittel der Befragten bereits auf Oracle-Datenbanken umgestiegen seien. Als Gründe für die Migration zu seiner Oracle9i gibt der Datenbank-Anbieter „die Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Produktes" an, ferner, dass er „das beste Migrationstool für Informix-Benutzer" anbiete. Zudem offeriere Oracle „besseren Support für Standardapplikationen" und habe auch den besseren Anwendungsserver. Infolgedessen bezweifelt die Ellison-Company, dass der milliardenschwere Kauf von Informix durch IBM sich je rentiere: Die Informix-Kunden liefen davon. Hintergrund für diese Marketingkampagne dürfte unter anderem sein, dass IBM seit 2001, nicht zuletzt dank des Kaufs von Informix, am bis dato festgemauerten Datenbankthron Oracles rüttelt. Gestützt auf Zahlen des US-Marktforschers Gartner, hatte IBM erstmals überhaupt den Platz Eins in der weltweiten Umsatz-Hackordnung der DBMS-Datenbankanbieter (Database Management Systeme inklusive Mainframes und AS/400) übernommen. Das Unix-Geschäft (RDBMS; Relational DBMS) allerdings wird laut Gartner von Oracle dominiert. Zudem war etwa zum gleichen Zeitpunkt Kritik an Oracles Lizenzmodell und Geschäftsgebaren laut geworden - eine Kritik, die bis heute nicht verstummt ist. (wl)

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