BIRKENFELD: Beim Sicherheitssystem "Daktyloscope Electronic System" (kurz: Delsy) des rheinland-pfälzischen Herstellers P&P wirkt ein Fingerabdruck wie das "Sesam, öffne dich". Türsteher der Lösung ist ein 10 x 15 Millimeter großer Siliziumchip, der die Hautoberfläche im Bruchteil einer Sekunde mit einer Auflösung von 1.200 ppi bei 512 x 288 Pixel einscannt. Dabei kombiniert das System zwei verschiedene Verfahren: Zum einen ist die optische Beschaffenheit des Fingerabdruckes ausschlaggebend, zum anderen der Hautwiderstand. Der Hersteller unterstreicht, daß damit nicht nur die Wahrscheinlichkeit falscher Identifizierungen mathematisch gegen Null gehe, sondern auch falsche Ablehnungen unmöglich seien.Ohne den richtigen Fingerabdruck wird die Freigabe verweigert: Sei es beim Zugriff auf einen Rechner, bei der Zugangskontrolle eines Gebäudes oder beim Versuch, mit einem Handy zu telefonieren. Das System soll den Endkunden etwa 1.500 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer kosten und ab März erhältlich sein. Durch seine Konstruktion soll der Chip für Betriebsumgebungen von -65 bis +125 Grad Celsius geeignet sein. Zudem schützt ihn eine Fiberglasoberfläche vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise Regen, sagt P&P.
Des weiteren wurde eine Modellpalette für Komplettgeräte entwickelt, die sowohl den Betrieb in Verbindung mit einem Host als auch den eigenständigen Offline-Betrieb ermöglicht. Das Scansystem, der Erkennungsalgorithmus und die Elektronik bleiben dabei immer gleich.
Der Hersteller verspricht, daß sich die zentrale Verwaltung der gespeicherten Fingerabdrücke oder ihr Versand über das Internet problemlos gestalte. Denn das System speichere nicht den Fingerabdruck selbst, sondern nur ein spezielles Referenzmuster, das wiederum über einen DES-Algorithmus verschlüsselt ist. Ein Abdruck könne damit nicht ohne den dazugehörigen Schlüssel und den passenden Finger ausgelesen werden. Da ein "Fingerabdruck" 200 Byte in Anspruch nehme, ließen sich bei einem Megabyte Speicherkapazität 5.000 Abdrücke registrieren. (mm)