P&T-Mutter übernimmt Karma-Gruppe

29.03.2001

Überraschung einen Tag vor der Cebit: Die Schweizer P&T-Mutter, COS AG, hat Knall auf Fall den angeschlagenen Komponenten-Distributor Karma gekauft.

Vom Karma-Logo war in Hannover bereits nichts mehr zu sehen: Der Komponeten-Disti präsentierte sich zwar wie gewohnt auf dem Dach von Halle 1, aber bereits als COS. Selbst die Mitarbeiter hatte man noch in Windeseile mit neuen druckfrischen COS-Visitenkarten ausgestattet. Der Name Karma scheint damit endgültig vom europäischen Markt verschwunden zu sein.

Dementsprechend umreißt auch der frischgebackene COS-General-Manager Patrick Matzinger, noch vor zehn Tagen Karma-Mitarbeiter, die kommenden Vorgaben: "Wir werden eine Corporate Identity der COS-Gruppe aufbauen, in die P&T wie auch Karma integriert werden."

In den letzten zwei Jahren hatte sich Karma mehr mit Troubleshooting als mit dem Alltagsgeschäft beschäftigt: Zuerst die Ablösung von der Pleite-Mutter CHS, dann stand im September vergangenen Jahres bei Karma Deutschland die Staatsanwaltschaft vor der Tür. "Wir haben nach einer schnellen Lösung gesucht, um die Misere zu beenden. Die Kombination mit COS erschien uns als das Beste", erzählt Matzinger.

Am Dienstag, bevor die Cebit ihre Tore öffnete, war der Deal dann unter Dach und Fach: "Das ist der beste Termin. So konnten wir auf der Messe unsere wichtigsten Kunden- und Lieferantengespräche führen", so der COS-Manager weiter. Über den Kaufpreis sowie die Einzelheiten der Übernahmebedingungen schweigt er sich allerdings aus.

Sämtliche Europa-Niederlassungen der Karma-Gruppe (Umsatz 2000: 600 Millionen Dollar) werden jetzt aufgelöst und gegebenenfalls in die COS-Gruppe integriert, falls die jeweiligen Landesfürsten zustimmen. Gottfried-Hackbarth, Karma-Deutschlandchef, bleibt vorerst in seinem Amt, bis "die endgültige Entscheidung der Staatsanwaltschaft vorliegt", so Matzinger. (ch)

www.cos.ch

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