MÜNCHEN: PC-Cards alleine genügen Xircom nicht mehr. Nachdem vor wenigen Wochen bereits die Portstation das Licht des Marktes erblickte, sorgt jetzt ein durch Akquisitionen erweiterter Produktfächer für mehr Wind im Zugangslösungs-Geschäft.Ein USB-Gerät und ein Organizer im PC-Card-Format, das sind die neuen Errungenschaften von Xircom. "Wir wollen nicht mehr nur PC-Cards verkaufen, sondern ein breites Angebot an Zugangslösungen bereitstellen", erklärt Benny van Calster, European Marketing-Director von Xircom, die Einkaufsstrategie seines Arbeitgebers. Akquisition Nummer eins ist Entrega Technologies Inc. mit Sitz in Lake Forest, USA, für rund 23 Millionen Dollar, Kauf Nummer zwei die Produktlinie "Rex" des Verlagshauses Franklin Electronic Publishers für knapp 13,3 Millionen Dollar.
Jetzt auch Mac-Anbindung
Mit Entrega hat sich Xircom Produkte für den Anschluß von Peripheriegeräten an PCs - USB-Hubs, Schnittstellen-Konverter sowie Kabel für PC- und Mac-Plattformen - einverleibt. "USB-Wissen, die Mac-Anbindung und die Erfahrungen des Unternehmens im Retailbereich waren die ausschlaggebenden Argumente für die Übernahme", will van Calster die Vorzüge der Akquisition deutlich machen. "Der Name Entrega soll nach und nach durch "Portgear" abgelöst werden. Die Produkte sind als punktuelle Lösung und Portstation-Variante im Low-End-Bereich gedacht", heißt es weiter vom Marketing-Director.
Höheres hat Xircom demgegenüber mit den Franklin-Produkten mit Namen "Rex" - der übrigens erhalten bleiben soll - vor: Der Mini-Organizer soll künftig um neue Funktionen wie Sicherheit, Web-Clipping und drahtlose Connectivity dank Bluetooth erweitert werden. "Rex wendet sich bislang nur an Consumer. Wir wollen den Sub-Organizer in den Business-Bereich einführen - und zwar als abgespeckte Variante zu den Handhelds, die ja stetig mit mehr und mehr Features aufgebläht werden", erläutert van Calster die Vision hinter diesem Neuerwerb. "Wir wollen damit den PDAs keine Konkurrenz machen. Es geht nur darum, schnell Informationen abrufen zu können", erklärt er weiter.
Zukunftsmusik
Rex soll in naher Zukunft dank der Partnerschaft mit RSA Security zugleich zu einer ID-Secure-Card werden. Außerdem ist geplant, das Gerät innerhalb der nächsten zwei Jahre E-Commerce-tauglich zu machen: "Unsere Idee ist, damit beispielsweise Überweisungen tätigen zu können. Dann müßte das Produkt auch über Banken vertrieben werden", malt sich der Xircom-Manager weitere Anwendungen aus.
In Deutschland kann Xircom für das im September abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 33 Millionen Dollar verzeichnen, 1998 waren es noch 22 Millionen. Für das Jahr 2000 sind rund 40 Millionen Dollar angepeilt. (via)
Für Verbindungen in der mobilen Welt sorgen will Benny van Calster, European Marketing-Director von Xircom Europe.