PC-Markt EMEA in Q1/03 um 4,5 Prozent gewachsen

02.05.2003
Der weltweite PC-Markt wuchs im ersten Quartal 2003 nur um 2,1 Prozent. Die treibende Kraft war erstmalig wieder der Markt in EMEA, der um 4,5 Prozent zulegte. IDC stellt in seiner Analyse die wachstumsstärksten Märkte und Anbieter vor.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden weltweit 34,6 Millionen Computer (Desktops, Note-books und Intel-Server) verkauft. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet das ein Plus von 2,1 Prozent. Der US-Markt schaffte gerade einmal ein mageres Plus von 1,5 Prozent, der Rest der Welt sogar nur 0,9 Prozent Zuwachs. Hingegen war die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) mit einem Plus von insgesamt 4,5 Prozent die treibende Kraft. Der immer noch kleine osteuropäische Markt boomte dabei regelrecht mit plus 21,3 Prozent.

Auch Westeuropa hielt sich mit plus 2,5 Prozent recht wacker. Der Mittlere Osten und Afrika schafften aufgrund der Unsicherheiten der geopolitischen Lage nur ein Wachstum von zwei Prozent. Allein das normalerweise absatzstärkste Land dieser Region, Israel, büßte acht Prozent ein.

Die Haupttrends im europäischen PC-Markt

Wie schon in den vorangegangenen Quartalen konnten die Notebooks den stärksten Zuwachs verbuchen. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Portables verkauft, das ist ein Zuwachs von 21,9 Prozent. Mit 300.000 verkauften Intel-basierenden Servern legte dieses Marktsegment um 12,2 Prozent zu. Allein bei den Desktops ist ein Minus von einem Prozent zu vermelden. Es wurden "nur" 7,2 Millionen Geräte verkauft.

Die ungebrochen starke Nachfrage aus dem SMB-Segment sorgte für den Boom bei den Notebooks und bei den Servern. Aber auch der massive Preisverfall von bis zu 20 Prozent steigerte die Kauflust. Vor allem HP und Dell gelten als die Hauptaggressoren, die Hauptleidtragenden dieses Preiskampfes sind laut IDC die lokalen Anbieter.

Betrachtet man die Märkte für die einzelnen Formfaktoren, liegt HP in allen Segmenten mit deutlichem Abstand auf Platz eins, obwohl die Böblinger sowohl bei den Desktops als auch bei den Servern leichte Einbußen erlitten.

Die Einzigen, die einen zweistelligen Zuwachs verbuchen konnten, sind Dell (zweiter Rang) und Acer (vierter Rang). Der Direktanbieter legte in allen drei Bereichen kräftig zu, während die Taiwaner vor allem durch die Verdoppelung ihrer Notebook-Absätze punkteten. Starke Verkäufe im Server- und Notebook-Bereich bescherten FSC Rang drei. IBM sicherte sich Platz fünf der Gesamtwertung durch seinen vierten Rang bei den Desktops und den dritten bei den Servern. Trotz starkem Wachstum im Intel-Server-Bereich musste Big Blue hier den zweiten Rang an Dell abgeben, das noch mehr zugelegt hat.

In der Top Five der Notebook-Anbieter konnte Toshiba wieder den zweiten Rang ergattern. Die hohe Consumer-Nachfrage in allen Regionen und das deutliche Plus im englischen Geschäftskundensegment sorgten für den nötigen Aufschwung. Dell bleibt auf dem dritten Rang, gefolgt von Acer. Sollte dessen Wachstum weiterhin so rasant verlaufen, steht schon im nächsten Quartal ein Platzwechsel an. Auf dem fünften Rang liegt FSC dank eines deutlichen Plus. Welche wichtige Rolle die Consumer auch im Notebook-Segment spielen, erkennt man daran, dass IBM trotz bester Performance nicht in der Top-Lis-te vertreten ist.

www.idc.com

ComputerPartner-Meinung

Die meisten Zuwächse bei den Stückzahlen wurden allein über den Preis errungen. Das könnte auf Dauer für den Fachhandel gefährlich werden. Bevor sich dieser nun aber ebenfalls in den ruinösen Kampf stürzt, sollte er besser mit hochwertigen Lösungen und Servicepaketen einen Mehrwert bieten, der dem Dumpingpreis etwas Attraktives und Gewinnträchtiges entgegenhält. (go)

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