Perfekte Brutstätten für qualifizierten Nachwuchs

26.09.1997
MüNCHEN: Der Traum aller Unternehmen: motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die keine Einarbeitungszeit benötigen. Doch woher nehmen? Eine mögliche Antwort hat die Firma SoftM.Plug&Play"-Mitarbeiter, schon am ersten Arbeitstag voll einsatzfähig! Eine Utopie? Nicht bei SoftM. Das Softwarehaus geht einen unkonventionellen Weg, um sein zukünftiges Personal nach den eigenen Bedürfnissen zu formen: Die Firma mischt bei der Ausbildung potentieller Arbeitnehmer mit.

MüNCHEN: Der Traum aller Unternehmen: motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die keine Einarbeitungszeit benötigen. Doch woher nehmen? Eine mögliche Antwort hat die Firma SoftM.Plug&Play"-Mitarbeiter, schon am ersten Arbeitstag voll einsatzfähig! Eine Utopie? Nicht bei SoftM. Das Softwarehaus geht einen unkonventionellen Weg, um sein zukünftiges Personal nach den eigenen Bedürfnissen zu formen: Die Firma mischt bei der Ausbildung potentieller Arbeitnehmer mit.

Für die Dauer des Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Berufsakademie stellt sich der Anbieter integrierter Standardsoftware für das Mittelstandssystem IBM AS/400 als Trainer im Firmenalltag zur Verfügung. Ermutigt durch mehrjährige gute Erfahrungen in der Stuttgarter Niederlassung, macht sich die SoftM AG ab kommendem Wintersemester nun in München an die gezielte Aufzucht zukünftiger Arbeitskräfte.

Drei Jahre Theorie und Praxis

Das dreijährige Studium teilt sich auf in eine Theoriephase an der staatlichen Berufsakademie (BA) in Heidenheim (12 Wochen pro Studienhalbjahr) und ein praktisches Training bei SoftM in München.

Das Unternehmen bildet nach einem eigenen Ausbildungskonzept aus, das inhaltlich dem Lehrplan der Berufsakademie entspricht - die Voraussetzungen für ein korrespondierendes praktisches Training im Betrieb mußten also gegeben sein. Über die Studieninhalte informierte die Berufsakademie, die auch generell darüber entscheidet, ob oder inwieweit die von einer Firma beantragten Plätze bewilligt werden. Die Auswahl der Bewerber trifft SoftM selbst. Für dieses Jahr waren fünf Ausbildungsplätze geplant, vergeben wurden allerdings lediglich drei.

Zu den Aufgaben eines Ausbilders gehört natürlich auch die pädagogische Betreuung der Mitarbeiter in spe. Bei SoftM wird den Studenten ein Tutor zugeteilt, der ihnen als genereller Ansprechpartner, aber auch bei der Auswahl von Haus- und Diplomarbeiten zur Seite steht.

Starke Loyalität bei Absolventen

Was nach der Ausbildung mit den angehenden Wirtschaftsinformatikern geschieht, wird je nach Firma unterschiedlich gehandhabt. SoftM etwa verzichtet darauf, seine ehemaligen Schützlinge - als Gegenleistung für die nicht unerhebliche Investition - zu einem Arbeitsverhältnis nach Studienabschluß zu verpflichten. Damit behält sich das Unternehmen allerdings auch vor, in seinen Augen ungeeignete Kandidaten nach den drei Jahren "Probezeit" auf den freien Arbeitsmarkt zu entlassen.

Ein gewisses Risiko bedeutet die Investition in das Training zukünftiger Mitarbeiter schon: Die Kosten für einen Ausbildungsplatz belaufen sich in den drei Studienjahren immerhin auf zwischen 70.000 und 100.000 Mark. Sie setzen sich unter anderem aus der Ausbildungsvergütung und dem internen Aufwand zusammen. Da bedeutet der Abgang eines eigentlich willkommenen Absolventen tatsächlich Verlust. Bei SoftM soll das allerdings kaum vorkommen.

Nach Ansicht des Softwarespezialisten könnte die Berufsakademie den Fachhochschulen langsam den Rang ablaufen. So sollen die BA-Absolventen ihr Studium in der Regel nicht nur flinker meistern als ihre Fachhochschulkollegen. Dazu kommt jedoch noch ein weiterer Bonus, den Arbeitgeber besonders zu schätzen wissen: Bereits am Ende ihrer Ausbildung sind sie praxiserprobte Arbeitnehmer, die ein Zeugnis der Firma vorzuweisen haben. (taf)

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