Philips: Neuer Peripheriechef will Vertrieb stärken

14.09.2000
Regelmäßig zu Beginn des Jahresendgeschäfts tourt die Philips-Roadshow durchs Land. Bis zum 21. September können sich Fachhändler in insgesamt elf deutschen Städten über die Produkte für die bevorstehende Weihnachtssaison informieren

Unter dem Motto: "Die digitale Zukunft ist heute. Mit Philips" werden alle Neuheiten aus den Bereichen PC-Peripherie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik vorgestellt. "Profitabilität ist für uns weit wichtiger als Marktanteile", erklärte Hans-Joachim Kamp, Geschäftsführer der Philips Deutschland GmbH, beim Auftakt zur Roadshow. Dennoch verkündet er nicht ohne Stolz, Philips nehme, laut einer GfK-Studie, Platz zwei auf dem Gesamtmarkt Consumer-Electronics ein. Klammert man den Camcorder-Umsatz aus, überflügelt das Unternehmen sogar den Marktführer Sony, berichtet Kamp weiter.

PC-Peripherie unter neuer Leitung

Neuer Geschäftsbereichsleiter PC-Peripheriegeräte ist Frank Schwertfeger, er löst den ausgeschiedenen Andreas Stelling ab. Die Höhe der Umsätze der Division PC-Peripherie nennt Schwertfeger nicht.

Wichtige Produkte seines Bereichs sind Monitore und Projektoren. Bei beiden konnte der Umsatz um jeweils über 30 Prozent gegenüber dem vergangenem Jahr gesteigert werden. "Bei den TFT-Monitoren rangiert Philips in Deutschland auf Platz vier, bei den CRT-Monitoren auf Platz sieben", berichtet Schwertfeger. Für kürzere Wege bei Lieferengpässen soll die von Philips geplante TFT-Fabrik in Ungarn sorgen. Bislang werden sämtliche Monitore in Asien gefertigt.

Weiter will Schwertfeger die Vertriebs- und Marketing-Mannschaft ausbauen, "um einen direkteren und engeren Kontakt zu den Händlern aufzubauen". An dem Gerücht einer Reduzierung der Distributoren auf nur noch drei Großhändler sei aber nichts dran. "Die Überlegungen gehen eher in die andere Richtung. Neben den fünf großen Distributoren Computer 2000, Delo, Monitor 2000, Lintec und Also-ABC sollen eventuell noch kleinere dazugewonnen werden", erklärt Silke Hecht-Nölle, Marketing-Managerin bei Philips.

Shop-in-Shop-Konzpte bei Retailern, wie beispielsweise von Sony praktiziert, wird es mit Philips nicht geben. Stattdessen soll der Internet-Verkauf stark forciert werden. E-Commerce heißt bei Philips E-Pinboard. Der Verkauf per Internet über E-Pinboard soll ausschließlich unter Einbeziehung der Händler erfolgen. Seit Anfang Mai dieses Jahres werden PC-Peripherals schon über dieses System verkauft. Zukünftig soll die Palette der über das Internet erhältlichen Produkte noch ausgedehnt werden. Interessiert sich ein Kunde für ein Produkt, kann er sein Kaufangebot an eine virtuelle Pinwand heften, auf die alle Philips-Händler Zugriff haben.

Stimmt die vom Kunden angegebenen Postleitzahl mit dem Bereich des Händlers überein, kann er den Pin wegnehmen und den Kunden kontaktieren. Die Abwicklung des Geschäfts wird individuell zwischen dem Käufer und dem Händler vereinbart. Die Verweildauer eines Pins beträgt im Durchschnitt einen halben Tag.

Bei diesem System muss der Kunde seine Kreditkartennummer nicht über das Internet verschicken, und er hat, falls Probleme auftreten, einen Ansprechpartner vor Ort. Der Umsatz über das Internet wird nicht am Händler vorbeigeleitet.

Seit dem 1. September bietet Philips Kunden zusätzlich einen Shop-Finder an. Damit können Kunden auf der Philips-Homepage durch eingeben ihrer Postleitzahl einen Händler in ihrer Nähe finden.

Ob das E-Pinboard die Händlerzufriedenheit erhöht, wird sich zeigen. Bei einer aktuellen GfK-Studie bekam Philips in puncto Händlerzufriedenheit den Wert 2,3 bei einer Skala von eins (sehr zutreffend) bis fünf ( nicht zutreffend). In sieben von zehn Kriterien schnitt das Unternehmen in der GfK-Befragung als bestes ab. (ce)

www.philips.de

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